Bautzen
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Auf dem Harry-Potter-Trike übers Land

Mit 174 Fahrzeugen und 61 Kindern war am Sonnabend die Kolonne der traditionellen Motorradausfahrt für Wuischker Heimkinder unterwegs.

Von Carmen Schumann
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Die zehnjährige Emely aus dem Kinderheim Wuischke nahm an der Ausfahrt auf dem Rücksitz des Trikers von Olaf Kresse Platz.
Die zehnjährige Emely aus dem Kinderheim Wuischke nahm an der Ausfahrt auf dem Rücksitz des Trikers von Olaf Kresse Platz. © Carmen Schumann

Wuischke. Für die zehnjährige Emely ist es das erste Mal. Deshalb darf sie auf einem Trike mitfahren. Das ist bequemer als mit einem zweirädrigen Motorrad. Trotzdem schaut das Mädchen mit den Zöpfen, das im Kinderheim Wuischke lebt, ein wenig ängstlich drein. Doch ihr Pilot kann ihr die Angst nehmen. Olaf Kresse ist ein erfahrener Triker. Auf sein Fahrzeug ist er besonders stolz. Es ist ein Modell der Marke Boom Mustang und hat 110 PS. Damit kann es sogar einen Camping-Anhänger wegschleppen. Und in der Tat ist der Leipziger mit einem kleinen Wohnmobil in Wuischke angereist. Und zwar bereits am Freitag. Mit ihm campen noch weitere Trike-Fahrer auf dem weitläufigen Gelände rund um das Heim der Kinderarche in Wuischke. Die Triker mit der weiteren Anreise bleiben alle noch bis zum Sonntag.

Die Motorradfahrer aus der näheren Umgebung treffen sich an diesem heißen Sonnabendvormittag am Penny-Markt beim Bautzener Carolagarten. Dort wird die Registrierung vorgenommen. Unterm Strich wird Wolfgang Zettwitz von den Motorradfreunden Oberlausitz, bei dem die Fäden zusammenlaufen, 174 Teilnehmer auf seiner Liste stehen haben. Im Pulk geht es über die B 6 nach Wuischke. Dort warten die kleinen Passagiere schon ungeduldig auf die Abfahrt. Mit dabei sind auch diesmal wieder Kinder aus weiteren Einrichtungen der Kinderarche, nämlich aus Markkleeberg und aus Katschwitz. Insgesamt sind es 29 Gäste.

Zum dritten Mal dabei

Nachdem sich alle Partner gefunden haben, startet die Kolonne zu einer Ausfahrt, die insgesamt rund 150 Kilometer umfassen wird. Von Wuischke aus geht es nach Cunewalde, weiter über Wurbis nach Schirgiswalde, Kirschau, Wilthen, Irgersdorf und über die Neukircher Straße und Stiebitz quer durch Bautzen. Von dort aus geht die Fahrt über Malschwitz und Weißenberg weiter nach Löbau, wo bei der Diakonie ein Mittagessen auf die Teilnehmer wartet. Das „Kuchengeschwader“ aus mehreren backenden Frauen, zu dem auch Heike Schuster aus Neschwitz gehört, wartet mit der süßen Vesper in Lawalde auf die Leckermäuler. In Lawalde wird auch eine Falknerei besucht. Heike Schuster, die mit ihrem Mann Gerd von Anfang an dabei ist, sagt, dass es einfach Spaß macht, den Kindern eine Freude zu bereiten.

Dem kann sich der Triker Olaf Kresse nur anschließen. Er ist das dritte Mal dabei und sagt: „Es ist schön, wenn man den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann.“ Apropos Zaubern: Olaf Kresses Trike ist einmalig auf der Welt . Denn es ist mit Motiven aus der Harry-Potter-Saga in Air-Brush-Technik verziert. Gestaltet hat es René Klapproth aus Stiege im Harz. Die kleine Emely hat Harry Potter noch nicht gelesen. Aber vielleicht bekommt sie ja jetzt Lust dazu.