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Nun verschwindet die dritte Stadtbrache

In wenigen Tagen ist vom Haus in der Berliner Straße 35 in Bad Muskau nichts übrig. Doch es gibt Ideen zur Geländenutzung.

Von Sabine Larbig
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Über 30 Jahre war das Haus an der Berliner Straße eine gefährliche Ruine. Nun wird es abgerissen, es entsteht Platz für Neues.
Über 30 Jahre war das Haus an der Berliner Straße eine gefährliche Ruine. Nun wird es abgerissen, es entsteht Platz für Neues. © Sabine Larbig

Bad Muskau. Etwa zwei Drittel hat der Bagger schon weggerissen. Spätestens kommende Woche, schätzt Hauptamtsleiter Dirk Eidtner, ist vom Gebäude im Stadtzentrum, welches seit Mitte der 1990er leer stand, verfiel und per Vorkaufsrecht 2018 von der Stadt erworben wurde, um es abreißen zu können, nichts mehr zu sehen. Nach dem über 30-jährigen Verfallsprozess ist die Brache damit endlich Vergangenheit. Möglich wurde es, nach vielen gescheiterten Anläufen der Stadt, dank Bereitstellung von 135.000 Euro Fördermitteln aus dem Landesbrachen-Programm Ende vergangenen Jahres. Ohne das Landesgeld hätte das verschuldete Bad Muskau, das jährlich maximal 100.000 Euro für Investitionen jeder Art zur Verfügung hat, auch in den nächsten Jahren den Abriss nicht schultern können. Dies galt auch für zwei weitere Brachen – die Ex-Fabrikantenvilla am Schaltgerätewerk in der Köbelner Straße 76 und die 2021 plötzlich eingefallene Stadtscheune hinterm Ex-Kino am Gehalm –, die dank 90-prozentiger Landesförderung in den vergangenen Monaten abgerissen werden konnten. Für diese Schandflecken und Gefahrenquellen flossen fast 300.000 Euro.

„Villa und Scheune sind bereits weg, so dass nach der Beräumung dort Geländeeinzäunungen, Rasenaussaat und, wo nötig, die Erweiterung der Regenwasserableitung übers Grundstück erfolgen können“, erklärt Dirk Eidtner. Während es für diese Gelände noch keine Nachnutzungsideen gibt, steht beim einstigen sogenannten Spinde-Haus bereits fest, was da nach Ende der Abrissmaßnahme passieren soll.

„Vorgesehen ist, dort eine überdachte, barrierefreie, moderne Bushaltestelle zu errichten“, so Eidtner. Zwar bestehe gegenüber schon eine Bushaltestelle. „Doch die ist ganz einfach und steht auf Privatgelände“, begründet der Hauptamtsleiter das Haltestellen-Vorhaben, für das er bereits Fördermittelmittel beantragte. Kommt die Zusage zeitnah, so die Hoffnung in Bad Muskau, könnte Ende 2024/Anfang 2025 der Bau starten. Der bringt für Einwohner und Besucher Vorteile. Nicht nur, weil das Warten auf Busse an der stark befahrenen Berliner Straße dann sicherer und gemütlicher wird, sondern auch, weil sich das moderne Wartehaus an Fürst-Pückler-Park und der in Sanierung befindlichen alten Brauerei steht. Da Letztere mit Schau-Brauerei, Gastronomie, Gäste-, Veranstaltungs- und Ausstellungsräumen bald wieder öffnet, ist ein attraktiver Bushalt in der Nähe sehr ideal.