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Risikofaktor Stoßfuge

Steine für gemauerte Wände werden heute oft nur noch "mörtellos" miteinander verzahnt. Eine Schwachstelle, die unschöne Konsequenzen haben kann.

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Steine werden beim Hausbau heute oft nicht mehr mit Mörtel verbunden, sondern verzahnt verlegt.
Steine werden beim Hausbau heute oft nicht mehr mit Mörtel verbunden, sondern verzahnt verlegt. © dpa/Inga Kjer

Berlin. Steine werden beim Hausbau heute nicht mehr mit Mörtel verbunden, sondern verzahnt verlegt. Das ist oft eine Schwachstelle: In rund 70 Prozent aller Baustellen von Ein- und Mehrfamilienhäusern, die der Sachverständige Johannes Deeters begutachtet, findet er fachliche Fehler beim Mauerwerk. So seien etwa die vertikalen Stoßfugen zwischen Steinen unzulässig groß. Deeters führt das auf mangelnde Fachkenntnisse der Handwerker zurück.

Sogar Stabilität des Gebäudes kann gefährdet sein

Zu große Fugen haben Auswirkungen auf den Schallschutz der Gebäude, insbesondere an Trennwänden zwischen einzelnen Wohnungen. Daher müssen Stoßfugen, die breiter als fünf Millimeter sind, vor dem Verputzen geschlossen werden, erklärt Deeters. Im schlimmsten Fall können zu große Fugen sogar die Stabilität eines Gebäudes beeinträchtigen. Hinweise darauf sind später zum Beispiel treppenförmige Risse im Putz, so Deeters, der das Büro Emsland des Verbandes Privater Bauherren (VPB) leitet.

Steine mit Nut- und Federsystem werden in der Regel nicht mehr wie früher mit Mörtel verbunden, sondern ineinander verzahnt oder "knirsch" verlegt. Das bedeutet, dass sie so dicht wie möglich aneinander gelegt werden. Genauer gesagt: So dicht, wie dies laut VPB wegen der herstellungsbedingten Unebenheiten der Flächen der Stoßfugen möglich ist. Tolerierbar seien an einer Wand höchstens einzelne nicht geschlossene Fugen, erläutert Deeters. (dpa)