Als das Volk nach der Freiheit greift: Der 17. Juni 1953 in der Oberlausitz
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Bautzen. Es brodelt im Land. Der „planmäßige Aufbau des Sozialismus“ stockt Anfang der 1950er-Jahre in der DDR. Während das „Wirtschaftswunder“ hinterm Eisernen Vorhang dem Westen Wohlstand bringt, gehen im Osten die Menschen noch mit Marken einkaufen, Familien drängeln sich in engen Wohnungen, in der Lohntüte ist für immer mehr Leistung weniger Geld. Wer kann, dreht seiner Heimat den Rücken. Allein im Jahr 1952 flüchten über 184.000 Bürger in die junge BRD. Es brodelt nicht mehr nur, es gärt kräftig vor 70 Jahren in diesem „ersten deutschen Arbeiter- und Bauernstaat“.