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Bautzen: Messerattacke durch Migranten war erfunden

Ende Januar sollen drei Ausländer eine Person in Bautzen verletzt haben. Die Polizei kommt nach ihren Ermittlungen zu einem völlig anderen Ergebnis.

Von Katja Schlenker
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Angeblich haben Migranten in Bautzen eine Person mit einem Messer verletzt. Laut Polizei handelt es sich dabei um Fake-News.
Angeblich haben Migranten in Bautzen eine Person mit einem Messer verletzt. Laut Polizei handelt es sich dabei um Fake-News. © David Inderlied/dpa (Symbolfoto)

Bautzen. Die Nachricht hat in Bautzen für Aufruhr gesorgt: In der Nacht zu Samstag, 27. Januar 2024, soll es in der Stadt angeblich zu einem Übergriff von drei Ausländern auf einen Deutschen gekommen sein. Dieser sei dabei mit einem Messer verletzt worden. Die Polizei erfuhr über Soziale Medien von dem Vorfall und suchte Zeugen. Nun stellt sich heraus: Die Tat gab es nicht. Es handelt sich um Fake-News.

„Kurios an der Sache war zunächst, dass sich der Geschädigte mit einer Schnittwunde über Instagram zu Wort meldete, jedoch nicht die Polizei über den Sachverhalt informierte“, erklärt Sprecher Sven Möller von der Polizeidirektion Görlitz am 6. Februar 2024. „Sein Post wurde auf weiteren Plattformen verbreitet und führte zu regen Beiträgen im Internet.“

AfD-Stadtrat greift OB wegen Messerattacken an

Zu sehen war dabei eine Schnittwunde am Oberschenkel und eine blutverschmierte Jeans. Als Bildunterschrift wurde der angebliche Tatablauf geschildert und beschrieben, wie eine nicht näher bekannte Frau auf dem Nachhauseweg in Bautzen von drei Migranten verfolgt worden sein soll.

Auch im Stadtrat Bautzen sind die Taten thematisiert worden. AfD-Stadtrat Oliver Helbing sprach Oberbürgermeister Karsten Vogt (CDU) in der Sitzung am 31. Januar 2024 darauf an und wollte wissen, warum der OB sich zu den mutmaßlichen Messerattacken nicht äußere.

„Momentan laufen noch die Ermittlungen und liegen keine Ermittlungsergebnisse vor“, erwiderte Karsten Vogt daraufhin und deutete auch an, dass es sich um Fake-News handeln könne. Deswegen wolle er sich nicht an Spekulationen beteiligen.

Messerattacke in Bautzen wurde frei erfunden

Aufgrund der Berichte in den Sozialen Medien nahmen Ermittler des Reviers Bautzen eine Anzeige von Amts wegen auf und konnten im Zuge des Zeugenaufrufs auch den Urheber des Instagram-Posts ermitteln. „Es stellte sich heraus, dass dieser die Geschichte frei erfunden hatte“, erklärt der Polizei-Sprecher.

Die Motivlage sei noch unklar. Statt wegen gefährlicher Körperverletzung werde nun wegen des Vortäuschens einer Straftat gegen den 22-jährigen Deutschen ermittelt. Zu den anderen mutmaßlichen Messerstechereien laufen die Ermittlungen weiter.