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Jurij Wuschansky erhält Ćišinski-Preis 2023

Die Stiftung für das sorbische Volk würdigt aller zwei Jahre herausragende Leistungen in der sorbischen Kultur, Kunst und Wissenschaft. Nun steht der nächste Preisträger fest.

Von Olivia Daume
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Jurij Łušćanski (Wuschansky) wird am 14. Oktober im Bildungsgut Schmochtitz St. Benno mit dem Ćišinski-Preis 2023 geehrt.
Jurij Łušćanski (Wuschansky) wird am 14. Oktober im Bildungsgut Schmochtitz St. Benno mit dem Ćišinski-Preis 2023 geehrt. © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Der Ćišinski-Preis ist die höchste Auszeichnung der Sorben. 2023 erhält ihn Jurij Łušćanski (Wuschansky) "für sein vielseitiges, wirkungsvolles kulturelles und künstlerisches Schaffen und die beständige Pflege der Kontakte zu den slawischen Nachbarn zum Wohle des sorbischen Volkes". Das teilt die Stiftung für das sorbische Volk mit. Der Preis wird am 14. Oktober 2023 im Bildungsgut St. Benno in Schmochtitz feierlich verliehen.

Die Stiftung für das sorbische Volk vergibt den Ćišinski-Preis im Gedenken an den sorbischen Dichter Jakub Bart-Ćišinski (1856 - 1909) aller zwei Jahre und würdigt damit herausragende Leistungen auf dem Gebiet der sorbischen Kultur, Kunst und Wissenschaft und fördert vielversprechende Anfänge in diesen Bereichen.

Ćišinski-Förderpreis 2023 für Musiker Gregor Kliem

Der diesjährige Preisträger Jurij Wuschansky wurde 1951 in Nebelschütz geboren. Er sang bei den Kapellknaben an der Dresdner Hofkirche, wurde später in Bautzen zum Schriftsetzer ausgebildet und war Sänger im Sorbischen National-Ensemble in Bautzen. Nach seinem Studium an der Hochschule "Carl Maria von Weber" in Dresden arbeitete er ab 1979 einige Jahre in Berlin als Musikredakteur beim DDR-Fernsehen. 1992 kehrte er zurück in die Lausitz. Bis zu seinem Renteneintritt war Wuschansky in der Domowina-Geschäftsstelle tätig, anfangs als Referent für Öffentlichkeitsarbeit, später für den Bereich "kulturelle Angelegenheiten und Ausland".

Der Ćišinski-Förderpreis 2023 wird an den Niedersorben Gregor Kliem verliehen - für sein vielseitiges kulturelles Wirken und seine Fähigkeit, alle Generationen für das Niedersorbische zu begeistern sowie innovative Musikprojekte zu verwirklichen. Kliem wurde 1990 in Cottbus geboren. Schon als Vierjähriger begann er eine Ausbildung am dortigen Konservatorium. Kliem ist Musiker und Musikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt "Musikethnologie", er arbeitet als Musik- und Kulturredakteur in der sorbischen Redaktion beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb).

Der Ćišinski-Preis ist mit 12.000 Euro dotiert, der Förderpreis mit 4.000 Euro. Die feierliche Übergabe der Preise übernimmt Natalie Pawlik, die Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten.