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Guttauer Mehrfamilienhaus soll saniert werden – aber wie?

Ein Konzept für die Modernisierung der 24 Wohnungen im DDR-Block Am Auewald liegt bereits vor. Unklar ist jedoch, wie sie finanziert werden soll.

Von Uwe Menschner
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Die Wohnungen in dem 1986 errichteten Haus wurden nach DDR-Standard gestaltet. Das soll sich ändern.
Die Wohnungen in dem 1986 errichteten Haus wurden nach DDR-Standard gestaltet. Das soll sich ändern. © Uwe Menschner

Malschwitz. Die Gemeinde Malschwitz würde gern das Wohnhaus an der Straße „Am Auewald“ im Ortsteil Guttau modernisieren. In dem 1986 errichteten Viergeschosser befinden sich 24 Wohnungen. „Es gibt ein Konzept für die grundhafte Sanierung, allerdings steht und fällt alles mit der Finanzierung“, erklärt der Malschwitzer Bürgermeister Matthias Seidel (CDU).

Das Konzept sehe vor, die nach DDR-Standard errichteten Wohnungen in einer Weise zu modernisieren, dass sie für junge Leute attraktiv werden. „Der damals übliche Zuschnitt ist heute nicht mehr gefragt, die Zimmer sind zu klein“, so der Bürgermeister. Auf Grundlage einer Analyse des Herrnhuter Architekten Daniel Neuer wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt.

36 Jahre, um Kosten über Mieten wieder einzuspielen

Laut dieser würde es bei ortsüblichen Mieten etwa 36 Jahre dauern, um die Kosten wieder einzuspielen. Und das, obwohl der bauliche Zustand des Hauses als gut bewertet wird. Als wirtschaftlich vertretbare Dauer gelten laut der Analyse 20 Jahre. „In Dresden wäre das kein Problem“, so Matthias Seidel. „Mieten, wie sie dort üblich sind, können wir hier aber nicht aufrufen. Diese Finanzierungslücke müssen wir schließen.“

Unlängst war auf Vermittlung des Landtagsabgeordneten Marko Schiemann (CDU) die Staatssekretärin im Ministerium für Regionalentwicklung, Barbara Meyer, zu Besuch in Guttau, um mit dem Bürgermeister über Möglichkeiten der Förderung zu sprechen.

Staatssekretärin Meyer will Gemeinde unterstützen

„Sie fand die Idee großartig“, verlautete es im Anschluss aus dem Büro des Abgeordneten. „Immer mehr Menschen lernen die Lebensqualität im ländlichen Raum schätzen. Der berechtigte Wunsch nach Mietwohnungen steigt. Die kommunalen Verwaltungen stehen angesichts ihrer begrenzten Personaldecke der Lösung des Problems mehr oder weniger hilflos gegenüber.“

Auch die Staatssekretärin habe jedoch keine Lösung „aus dem Hut zaubern“ können. Sie habe aber versprochen, die Gemeinde Malschwitz bei ihren Bemühungen zu unterstützen. Unterdessen verzichtet die Gemeinde darauf, leer stehende Wohnungen neu zu vermieten. Mittlerweile betrifft dies etwa ein Drittel des Bestandes. „Ich weiß, dass auch die Gemeinde Radibor an unserem Konzept interessiert ist, da sie in Milkel über einen bauartgleichen Wohnblock verfügt“, so der Malschwitzer Bürgermeister, der auch auf ein baldiges Gespräch mit der Sächsischen Aufbaubank Hoffnungen setzt.