Bautzen. Ein Auslandsaufenthalt von Heidemarie Wiesner war Ausgangspunkt für „Das Besondere Konzert zur Jahreswende“ - eine Konzertreihe, die seit 1997 internationale Musiker zusammenbringt.

Mitte der 90er-Jahre absolvierte die heute 55-Jährige Bautzenerin ein Aufbaustudium am Sweelinck Conservatorium Amsterdam, welches sie 1997 mit dem Solistendiplom beendete. „Zu dieser Zeit kam ich immer aus dem Ausland, wenn ich meine Eltern zu Weihnachten in Bautzen besuchen wollte. Diese alljährliche Rückkehr in meine Heimat habe ich dann als Anlass genommen, ein Konzert zu spielen und Aspekte aus meinen Auslandsaufenthalten mit einzubringen“, so Wiesner.

2024 findet "Das Besondere Konzert zur Jahreswende" ohne Unterbrechung zum 29. Mal statt, und zwar nach Terminen in Leipzig, Berlin und Cottbus am 20. Januar in Bautzen und am 21. Januar in Hoyerswerda. Es trägt den Titel "Lebensfreude?!".

Musiker aus der Ukraine und Uruguay treten auf

Das Besondere an der Konzertreihe sind die Uraufführungen sowie die speziell für diesen Anlass entstehenden Werke. Jedes Jahr begleiten andere Musiker die Pianistin bei ihren Konzerten zur Jahreswende. Meist handelt es sich dabei um Künstler, mit denen sie im vergangenen Jahr zusammengearbeitet hat oder denen sie begegnet ist. „Die wechselnden Musiker kommen vor allem der Vielfalt der Auftragswerke zugute“, sagt Wiesner. Insgesamt seien so bereits 60 verschiedene Werke entstanden; einige davon für besonders ungewöhnliche Besetzungen.

2024 begleiten Heidemarie Wiesner drei weitere Musiker auf der Bühne: Waltraut Elvers an der Violine, Roman Stolbov aus der Ukraine am Akkordeon und Julian Croatto aus Uruguay an der Gitarre. Die Moderation übernimmt Dietmar Bauschke. „Ich achte immer darauf, dass es internationale Musiker sind, die aus ihren jeweiligen Kulturkreisen etwas einbringen können, sodass es einen Austausch gibt zwischen dem Sorbenland, der Lausitz und der Welt“, so Wiesner.

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Diesmal bringen die aus der Ukraine und Uruguay stammenden Musiker beispielsweise Kompositionen von Rosita Melo, Paulina Fain und Astor Piazzolla in das Programm mit ein. Wiesner zufolge erfährt das Musikleben der sorbischen Regionen durch diese Konzertreihe eine ständige Erneuerung und Weiterentwicklung.

Werke sorbischer Komponisten dominieren den Abend

2024 werden in dem circa zweistündigen Konzert Stücke sorbischer Komponisten wie Jan Cyz, Lukas Zschorlich, Ulrich Pogoda, Felix Bräuer und Sebastian Elikowski-Winkler gespielt - neben Werken von Mozart, Beethoven und Detlef Kobjela. Die Komponisten wurden beauftragt, Einflüsse südamerikanischer Musik, wie zum Beispiel den Tango, zu verarbeiten, um den Konzertbesuchern Lebensfreude zu schenken in einer Zeit, die von tiefen Spaltungen und Kriegen geprägt ist.

Nach ihrem letzten diesjährigen Auftritt im Rahmen der Reihe "Das besondere Konzert zur Jahreswende" geht es für die Pianistin mit ihrem sorbischen Soloprogramm nach Amerika.

Das besondere Konzert zum Jahresende: 20. Januar 2024, 19.30 Uhr, Sorbisches Museum Bautzen, Eintritt 12 Euro/ermäßigt 10 Euro, Karten an der Abendkasse