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Das gibt es auf der Lebensart zu entdecken

An diesem Wochenende strömen Besucher zur Verkaufsmesse in den Schlosspark von Großharthau - und stoßen auf bekannte Gesichter und seltene Kuriositäten.

Von Franziska Springer
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Reges Markttreiben herrschte bereits am Freitagvormittag auf der Verkaufsausstellung Lebensart in Großharthau.
Reges Markttreiben herrschte bereits am Freitagvormittag auf der Verkaufsausstellung Lebensart in Großharthau. © Steffen Unger

Großharthau. Pünktlich zur Eröffnung der Lebensart in Großharthau am Freitag um zehn Uhr stimmte einfach alles: Die Besucher waren frühzeitig angereist, um als Erste auf die Jagd nach Schnäppchen und Kuriositäten zu gehen. Der Sommer war mit angenehmen 25 Grad zurückgekehrt, und die Händler waren bestens gelaunt - kein Wunder. Wo Corona im vergangenen Jahr die zeitliche Begrenzung der Tickets und den Einlass einer deutlich geringeren Zahl von Besuchern notwendig gemacht hatte, präsentierte sich die Verkaufsausstellung - sobald man die Kontaktverfolgung am Einlass überwunden hatte - in geradezu ungewohnter Normalität. Sächsische.de hat sich zwischen all den Anbietern von Pflanzen, Brunnen, Möbeln, Textilien und Deko-Artikeln umgesehen und mit einigen der bemerkenswertesten Händler vor Ort gesprochen.

Wunderliches aus der Wüste

Die kunstvoll verzierten Lampen von Syedhom Salama lassen sich elektrisch beleuchten, zaubern aber mit Kerzen noch viel schönere Lichtspiele.
Die kunstvoll verzierten Lampen von Syedhom Salama lassen sich elektrisch beleuchten, zaubern aber mit Kerzen noch viel schönere Lichtspiele. © Steffen Unger

Dem El Shuruk von Syedhom Salama nähert man sich am besten mit der Nase. Schon von Weitem locken hier die Düfte des Orients. Doch neben Räucherkerzen und Steinen bietet der Marokkaner noch allerhand mehr: Kunsthandwerk aus Ägypten und anderen Ländern Nordafrikas hat er mitgebracht. Seine Lampen - teils aus Metall, teils aus buntem Glas - werfen prächtige Lichtreflexe in den kleinen Stand, dessen Name übersetzt offenbar zurecht "Der Sonnenaufgang" heißt. Die Keramik macht er selbst - "mit Händen und Füßen", wie er sagt. Ein jeder Teller erzählt eine Geschichte - und die gibt der Händler gern bei einem Glas frischem Pfefferminztee seinen Besuchern zum Besten.

Gesundes aus Italien

Eigentlich sitzt Jennifer Knedlik bei Philina Feinkost im Büro. Bei der Lebensart steht sie selbst hinter dem Stand und versorgt die Kundschaft mit gesunden Köstlichkeiten und passenden Rezepttipps.
Eigentlich sitzt Jennifer Knedlik bei Philina Feinkost im Büro. Bei der Lebensart steht sie selbst hinter dem Stand und versorgt die Kundschaft mit gesunden Köstlichkeiten und passenden Rezepttipps. © Steffen Unger

Ein Besuch am Stand von Feinkost Philina könnte den ein oder anderen Besucher Überwindung kosten. Hier bekommt man zur Begrüßung zunächst ein Stück Zitrone in die Hand gedrückt. Der folgt eine klare Anweisung: Essen, aber bitte mit Schale. Die Philina Esszitrone, die dem Stand ihren Namen gab, hat von Natur aus viele Mineralien, Vitamine und Ballaststoffe. Und sie ist, hat man die eigene Hemmschwelle erst einmal überwunden, nicht nur gesund, sondern auch richtig lecker. Die Händler, die aus Augsburg kommen, fahren einmal pro Woche selbst nach Italien und importieren von dort neben ihrer besonderen Zitrone unter anderem die fast süße Tropea-Zwiebel oder Salami- und Käsespezialitäten.

Wasserspiele vom Niederrhein

Wenn sich die Umgebung in den Wasserspielen von Hermann Tebarts spiegelt, wirken die eher wie skulpturale Kunstwerke.
Wenn sich die Umgebung in den Wasserspielen von Hermann Tebarts spiegelt, wirken die eher wie skulpturale Kunstwerke. © Steffen Unger

Ganz gemächlich fließt das Wasser am Stand von Bluedex aus Kugeln, Stelen und Türmen. Die stählernen, teils spiegelnden Brunnen wirken eher wie Skulpturen denn wie Wasserspiele. Und sie seien auch noch pflegeleicht und winterfest, beteuert Händler Hermann Tebarts. Vor 20 Jahren hat er, dessen Metier ursprünglich der Handel mit Pflanzen war, den ersten Springbrunnen dieser Art gebaut. Heute gibt es bereits über 100 Modelle davon. 70 von ihnen hat Tebarts mit nach Großharthau gebracht. Darunter auch eine wasserumspielte Weltkugel - ein Unikat, wie der Macher versichert. Heute führt seine Tochter die Geschäfte, sagt der Mann mit dem auffälligen Schnauzbart. Er selbst sei nur noch der kreative Kopf des Unternehmens.

Granatapfelcreme und Oliven vom Mittelmeer

Wer wissen will, wie die Auslage am Stand von Oliven-Ulli schmeckt, wendet sich am besten an Zoe Gottschald.
Wer wissen will, wie die Auslage am Stand von Oliven-Ulli schmeckt, wendet sich am besten an Zoe Gottschald. © Steffen Unger

An den Stand von Nadia Hamidi ist schon am Freitagvormittag kaum ein Rankommen mehr. Trotz des Andrangs nimmt sich die Inhaberin von Oliven-Ulli aus Osnabrück ein paar Minuten, um ihr Verkaufskonzept zu erklären. Das wäre mit Antipasti aus dem Mittelmeerraum wirklich untertrieben beschrieben, denn hier bleibt für Liebhaber mediterraner Küche kaum ein Wunsch offen: Eingelegter Schafskäse schmiegt sich an schwarze, ungefärbte Bio-Oliven. Die Granatapfelcreme hat das Team um die Inhaberin selbst gemacht - genau wie den Rest der Auslage. Wer wissen will, was er kauft, darf hier fast alles probieren.

Hochwertige Textilien aus Nordrhein-Westfalen

Besondere Kleidung, Schuhe, Taschen und Accessoires haben Susanne Gartz (l.) und Christine Schleimer mit nach Großharthau gebracht.
Besondere Kleidung, Schuhe, Taschen und Accessoires haben Susanne Gartz (l.) und Christine Schleimer mit nach Großharthau gebracht. © Steffen Unger

Susanne Gartz und Christine Schleimer sind für sich genommen schon pompös, wenn sie mit ihren wallenden Sommerkleidern und ihren langen Haaren durch ihren Verkaufsstand flitzen. Noch pompöser sind die Waren, die sie aus Winterberg in Nordrhein-Westfalen mitgebracht haben. Schuhe, Taschen, Bekleidung und Accessoires - bei den beiden Damen von Chrisu Fashion kann sich Frau komplett neu einkleiden. Einen Verkaufsschlager kann Susanne Gartz gar nicht nennen: "Alles ist hochwertig. Wir verkaufen hier das Besondere für die Frau", sagt sie und wirbelt weiter.

Schätze aus der Natur

Alles. was Andreas Mahn verkauft, entspringt der Natur. An der ein oder anderen Stelle hat der Inhaber von "Naturdekorationen" der natürlichen Schönheit ein bisschen nachgeholfen.
Alles. was Andreas Mahn verkauft, entspringt der Natur. An der ein oder anderen Stelle hat der Inhaber von "Naturdekorationen" der natürlichen Schönheit ein bisschen nachgeholfen. © Steffen Unger

Pfauenfedern, Muscheln, Früchte, Schoten, Schädel - es gibt kaum etwas, was Andreas Mahn nicht zu Dekorationsobjekten verarbeitet. Da wären zum Beispiel die filigran dekorierten Straußeneier-Lampen, die der Inhaber von "Naturdekorationen" aus Afrika importiert. Die Lampen aus Muscheln und Seeigeln, die macht er hingegen selbst. Seit 2011 ist Andreas Mahn häufiger Gast auf der Lebensart. Da er allein vom Messegeschäft lebt, ist er nach dem Corona-Jahr 2020 froh, endlich wieder das Verkaufs-Whooling um sich zu haben.

Tierische Besucher sind gern gesehen

Rolf Balcerek ist mit Hündin Olga aus Oppach zur Lebensart gekommen.
Rolf Balcerek ist mit Hündin Olga aus Oppach zur Lebensart gekommen. © Steffen Unger

So exzentrisch wie mancher Aussteller sind mitunter auch die Besucher der Lebensart selbst. So wie etwa Rolf Balcerek, der mit buntem Hemd und Hündin Olga auf dem Arm aus Oppach angereist ist. Angeleint ist Olga auf dem Gelände gern gesehen, und vielleicht geht ihr Herrchen mit ihr später noch bei Reico-Vital-Systeme vorbei. Der Familienbetrieb aus dem Allgäu vertreibt seit fast 30 Jahren Hunde- und Katzenfutter mit hohem Fleischanteil und naturbelassenen Rohstoffen, Nahrungsergänzungsmittel sowie Kräuter - und hält im Rahmen der Lebensart Probierpakete für seine vierbeinigen Kunden bereit.