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6.200 Mieter in Bautzen bekommen schnelles Internet

Die Stadtwerke wollen rund ein Viertel der Bautzener Wohnungen bis 2025 ans Glasfasernetz anschließen. Wo jetzt dafür gebaut wird und wie es danach weitergeht.

Von Tim Ruben Weimer
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Auf insgesamt rund 30 Kilometern werden bis 2025 in Bautzen Glasfaserkabel verlegt. Damit werden 6.200 Wohnungen mit schnellem Internet versorgt.
Auf insgesamt rund 30 Kilometern werden bis 2025 in Bautzen Glasfaserkabel verlegt. Damit werden 6.200 Wohnungen mit schnellem Internet versorgt. © dpa

Bautzen. Bis Mitte 2025 sollen in Bautzen rund 6.200 Wohnungen der Bautzener Wohnungsbaugesellschaft (BWB) und der Mietergenossenschaft Gaia mit Glasfaseranschlüssen der Bautzener Stadtwerke versorgt sein. Am 13. März 2024 vollzogen die Geschäftsführer der beiden Kooperationspartner Energie- und Wasserwerke Bautzen (EWB) und Sachsen-Gigabit, eine Tochter des Energieversorgers Sachsen-Energie, den symbolischen ersten Spatenstich.

Vorhandene Schächte oder Leerrohre werden genutzt

Mit den Verlegungsarbeiten begonnen wurde bereits im Februar. Auf der Behringstraße wie auch in der Innenstadt und im Stadtteil Gesundbrunnen sind derzeit die Bauteams zu sehen, die größtenteils Geh- und Radwege oder Grünstreifen, in Einzelfällen auch Straßen, aufreißen und Glasfaserkabel für schnelles Internet verlegen.

"Gerade in Gesundbrunnen wird man unseren Bauteams aber eher selten begegnen", sagt Kai Kaufmann, Geschäftsführer der EWB. Zum großen Teil würden bereits bestehende, begehbare Schächte oder Leerrohre genutzt, um dort die Kabel zu verlegen. Dadurch würden die notwendigen Bauarbeiten für das Vorhaben minimiert.

Nicht das erste Glasfasernetz in Bautzen

Mit 6.200 Wohnungen werde rund ein Viertel des Bautzener Wohnungsbestands ans schnelle Internet angeschlossen. Auch die Telekom hat in Bautzen bereits größere Mengen an Glasfaserkabel verlegt.

Anwohnern, die nun einen neuen Anschluss bekommen, stehe es weiterhin frei, sich auch für andere Internet-Anbieter zu entscheiden, die auf das neu verlegte Kabelnetz zurückgreifen können, erklärt Sachsen-Gigabit-Geschäftsführer Thomas Eibeck. Mithilfe der Leitungen ist ein Internetzugriff von bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde möglich, gängig ist ein Tarif von 100 Megabit pro Sekunde für rund 45 Euro im Monat.

Den symbolischen ersten Spatenstich vollzogen (v. l.): Kai Hübner (BWB), Jens Schaller (Sachsen-Gigabit), Kirsten Schönherr (BWB), Andrea Ohm (EWB), Thomas Eibeck (Sachsen-Gigabit), Robert Böhmer (Aufsichtsratsvorsitzender) und Kai Kaufmann (EWB)
Den symbolischen ersten Spatenstich vollzogen (v. l.): Kai Hübner (BWB), Jens Schaller (Sachsen-Gigabit), Kirsten Schönherr (BWB), Andrea Ohm (EWB), Thomas Eibeck (Sachsen-Gigabit), Robert Böhmer (Aufsichtsratsvorsitzender) und Kai Kaufmann (EWB) © Steffen Unger

Auf einer Trasse von insgesamt rund 30 Kilometern will die EWB bis Ende 2024 rund 600 Häuser mit Glasfaser anschließen. Für den Anschluss an die einzelnen Wohnungen ist dann Sachsen-Gigabit verantwortlich, deren Mitarbeiter bereits seit 2023 bei den Mietern diesbezüglich vorstellig werden. Ab Januar 2025 sollen dann die ersten Wohnungen funktionsfähiges Highspeed-Internet haben.

Weitere Wohnungen sollen angeschlossen werden

Dabei soll es allerdings nicht bleiben. Private Eigentümer, deren Gebäude an einer der neuen Trassen liegen, seien eingeladen, den Zeitpunkt zu nutzen und ihr Haus ebenfalls anschließen zu lassen, sagt Eibeck. Es gebe genug Reserven, um weitere Wohnungen anzuschließen. Die Mitarbeiter kämen in dem Fall auch auf die Hauseigentümer zu. EWB und Sachsen-Gigabit investieren nach eigenen Angaben jeweils rund sieben Millionen Euro in die erste Phase ihres Glasfaserausbaus in Bautzen.

Zudem werde bereits die nächste Ausbauoffensive in den Blick gefasst: Im Laufe des Jahres 2025 sollen weitere rund 3.800 Wohnungen vor allem in der Altstadt dazukommen, dann stehen besonders die Wohnungen von privaten Vermietern im Fokus.

Die beiden Bautzener Wohnungsgenossenschaften WG Aufbau und WBG Einheit sind dagegen nicht Teil der Kooperation mit den Stadtwerken. Falko Glück von der WG Aufbau teilt mit, man habe sich nach Abwägung der Leistungen für den Anbieter Pÿur entschieden, der bereits rund die Hälfte des Aufbau-Wohnungsbestandes mit Internet über Kupferkabel versorge. Auch hier sollen die Glasfaser-Arbeiten 2024 beginnen.