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Öffnen die Weihnachtsmärkte im Kreis Bautzen?

Die Städte halten an den Märkten fest. Die aktuelle Corona-Lage und Aussagen von Sachsens Regierung machen allerdings wenig Hoffnung. So ist derzeit der Plan.

Von Tilo Berger & Lucy Krille
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Dicht gedrängt auf dem Bautzener Wenzelsmarkt: Was vor zwei Jahren noch normal war, soll dieses Jahr verhindert werden. Doch ob die Weihnachtsmärkte überhaupt öffnen dürfen, ist noch unklar.
Dicht gedrängt auf dem Bautzener Wenzelsmarkt: Was vor zwei Jahren noch normal war, soll dieses Jahr verhindert werden. Doch ob die Weihnachtsmärkte überhaupt öffnen dürfen, ist noch unklar. © SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Noch gut zwei Wochen bis zum ersten Advent - doch ob dann Weihnachtsmärkte stattfinden werden, ist unklar. Zwar sind sie laut aktueller sächsischer Corona-Verordnung unter Auflagen möglich, doch inzwischen stellt Ministerpräsident Michael Kretschmar (CDU) die Regelung wieder infrage.

Angesichts der rasant steigenden Fallzahlen fordert er die Ampel-Koalition auf, noch vor dem 25. November zu handeln. Dann sollen die Corona-Regeln der neuen Regierung in Kraft treten.

Am Mittwoch hatte Sachsens Staatsregierung die kommunalen Spitzenverbände aufgefordert, die Kommunen zu einem Verzicht zu bewegen. In Bautzen sieht man das kritisch. Es sei nicht zielführend, die Entscheidungen auf die kommunale Ebene zu delegieren ."Wenn, dann muss es eine Regelung vom Land geben", fordert Oberbürgermeister Alexander Ahrens (SPD).

Bautzen: "Stand jetzt, findet der Wenzelsmarkt statt"

Die Stadt Bautzen will an den Plänen für den Wenzelsmarkt vom 26. November bis 22. Dezember festhalten. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt habe die Stadt ein Konzept erstellt, das den Weihnachtsmarkt in Flanier- und Verweilbereiche teilt.

Während auf der Reichenstraße nur Präsente verkauft werden, sind Verweilbereiche mit Essens- und Getränkeständen auf dem Haupt- und dem Kornmarkt geplant. Diese sollen nur über einzelne Eingangsbereiche zu betreten sein, sodass die zulässige Personenzahl durch Security gezählt werden kann.

Sollte die Vorwarnstufe gelten, dürften sich bis zu 508 Personen auf dem Hauptmarkt und bis zu 750 auf dem Kornmarkt aufhalten. "Wahrscheinlich befinden wir uns zu dem Zeitpunkt aber in der Überlastungsstufe, was bedeutet, dass maximal 340 Personen auf dem Haupt- und 480 Personen auf dem Kornmarkt zulässig sind", erklärt Stadtsprecher Markus Gießler.

Eine Kontaktnachverfolgung sowie die 3- oder 2G- Regel wäre durch die Teilung in Flanier- und Verweilbereiche nicht nötig. Sollte dies doch erforderlich werden, müsste der Wenzelsmarkt ausfallen, kündigt Alexander Ahrens an. "Das würde zu langen Warteschlangen führen und ist auch finanziell nicht tragbar."

Bischofswerda: Markt soll ohne Kontrollen stattfinden

Klein, aber fein soll der Bischofswerdaer Weihnachtsmarkt vom 3. bis 5. Dezember werden. Deshalb rechnet die Stadt auch nicht mit mehr als 1.000 Besuchern gleichzeitig, erklärt Rathaussprecher Sascha Hache. Somit soll es auch keine Kontrollen und Kontaktnachverfolgungen geben.

Ob und wo in Bischofswerda Flanier- und Verweilbereiche eingerichtet werden, steht noch nicht fest. "Dazu befinden wir uns noch in internen Abstimmungen", sagt der Stadtsprecher.

Radeberg: Markt wird eventuell verlegt

Der Weihnachtsmarkt in Radeberg soll vom 9. bis 12. Dezember stattfinden, sagt Pressesprecher Marco Wagner. "Derzeit werden mehrere Optionen entwickelt." Eine davon: die Verlegung auf den Marktplatz. Dort wäre mehr Platz für Abstand, außerdem könnte die Stadt dort die Zugänge kontrollieren - so wie das schon im August zum Bierstadtfest gehandhabt wurde.

Da waren nie mehr als 1.000 Besucher gleichzeitig auf dem Marktplatz. "Sollte keine Besucherkontrolle nötig sein, können wir auch kurzfristig an den traditionellen Standort an der Kirche wechseln", erklärt Marco Wagner.

Kamenz: Adventsspektakel mit Echtzeiterfassung

In Kamenz soll das Advents-Spectaculum wie geplant am 11. und 12. Dezember stattfinden, sagt Stadtsprecher Thomas Käppler. Bis zu 1.000 Besucher dürfen gleichzeitig auf das Veranstaltungsgelände. Das lässt sich in Kamenz schon dadurch zählen, weil am Eingang ein kleiner Obolus verlangt wird. Auf ihrer Internetseite will die Stadt in Echtzeit informieren, wie viele Besucher gerade beim Spectaculum sind. So kann sich jeder erkundigen, ob gerade Platz ist oder der Besuch vielleicht besser verschoben wird.

Wie das Spectaculum genau ablaufen soll, ist Thomas Käppler zufolge noch nicht entschieden. Entweder soll es zwei Verweilzonen mit jeweils bis zu 1.000 Besuchern vor den beiden Bühnen und dazwischen einen Flanierbereich geben. Oder nur eine Verweilzone für 1.000 Besucher über das gesamte und ohnehin seit jeher eingezäunte Veranstaltungsgelände. Da die Besucherzahl begrenzt bleibt, soll es keine Kontrollen im Rahmen der 2G- oder 3G-Regel und keine Kontaktnachverfolgung geben.

Hoyerswerda: Lausitzhalle hält an Teschenmarkt fest

Auch die Stadt Hoyerswerda hält am historischen Teschenmarkt fest, der für den 10. bis 12. Dezember geplant ist. Aber mehr, als dass der Markt "in Vorbereitung" ist, ist von der veranstaltenden Lausitzhalle noch nicht zu erfahren. Der Markt ist nach Reichsfürstin Ursula Katharina von Teschen benannt, die die Entwicklung Hoyerswerdas zu einem lebendigen Handwerkerstädtchen anregte.

Wilthen: Stadt und Verein bereiten Adventsmarkt vor

Die Stadt Wilthen bereitet zusammen mit dem Kultur- und Kunstverein den traditionellen Sankt-Barbara-Adventsmarkt für den 11. Dezember vor. "Wir werden ein Konzept umsetzen, dass wir maximal 999 Personen gleichzeitig auf dem Platz haben", sagt Bürgermeister Michael Herfort (CDU). Genaueres soll eine Abstimmungsrunde im Rathaus am 19. November festlegen.