Bautzen
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Kranker Wolf in Kubschütz gesichtet

Der Wolf soll häufiger in einem Strohlager übernachtet haben. Das Umweltamt bittet um Hinweise aus der Bevölkerung.

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In Kubschütz wurde mehrfach ein erkrankter Wolf gesichtet.
In Kubschütz wurde mehrfach ein erkrankter Wolf gesichtet. © Symbolfoto: Patrick Pleul/dpa/ZB

Kubschütz. In der Gemeinde Kubschütz bei Bautzen wurde in den vergangenen Wochen ein erkrankter Wolf gesichtet. Bei der Fachstelle Wolf des Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie seien vermehrte Meldungen eingegangen. Das Tier sei am linken Hinterlauf verletzt und habe Anzeichen von Räude, einer hochansteckenden Hautkrankheit, die sich theoretisch auch auf den Menschen übertragen kann.

Die eingegangenen Sichtungsmeldungen zeigten jedoch, dass das Tier weiterhin mobil sei. Anzeichen, dass der Wolf aktiv menschliche Nähe suche, gebe es keine. Bei erkrankten Wölfen könne das natürliche Fluchtverhalten allerdings verzögert sein. Die Fachstelle Wolf empfiehlt, bei einer Begegnung mit dem Wolf das Tier durch lautes Rufen oder Händeklatschen zu verjagen, es aber nicht zu bedrängen oder in die Ecke zu treiben.

Übernachtungsplatz mit Elektro-Zaun abgesperrt

Durch das in Kubschütz nun aktivierte Wolfs-Monitoring sei festgestellt worden, dass der Wolf vermutlich häufiger in einem Strohlager übernachtet habe. Es habe offenbar als warmer und trockener Rückzugsort für das Wildtier gedient. Das Strohlager wurde daraufhin mit einem Elektrozaun abgesperrt, damit der Wolf es nicht mehr betreten kann.

Insbesondere die Einwohner der Gemeinde Kubschütz seien nun aufgerufen, Sichtungen oder Begegnungen mit Wölfen an die Fachstelle Wolf zu melden. So könne beispielsweise schnell auf eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes des Tiers reagiert werden.

Zuletzt hatte der Görlitzer Landrat Stephan Meyer den Abschuss eines Wolfes angeordnet, der mehrfach insgesamt 24 Tiere in einem Damwildgehege bei Löbau sowie Weidetiere bei Reichenbach angegriffen und gerissen hatte. Der Umweltverband BUND bewirkte dann jedoch gerichtlich ein Aussetzen der Anordnung, weil Schwachstellen am Zaun des Löbauer Damwildhalters festgestellt wurden. Wölfe dürfen in Deutschland nur in bestimmten Ausnahmen getötet werden.

In Kubschütz sind bislang keine Konflikte mit dem gesichteten Wolf bekannt. Sichtungen können über die Webseite der Fachstelle Wolf, per E-Mail an [email protected] oder telefonisch unter 035242 631 8201 gemeldet werden. (SZ/trw)