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Linke: Bereits 200 Wahlplakate im Kreis Bautzen zerstört

Aus einem spendenfinanzierten Fonds erhält der Kreisverband jetzt 5.000 Euro Unterstützung. Auch andere Parteien sind betroffen.

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Ein zerstörtes Wahlplakat der Linken.
Ein zerstörtes Wahlplakat der Linken. © Norbert Millauer

Bautzen. Mehr als 200 Wahlplakate der Linken wurden nach Angaben der Partei in den vergangenen Wochen im Landkreis Bautzen beschädigt, abgerissen oder gestohlen. Damit setzt sich der negative Trend fort. Noch vor wenigen Tagen beziffert die Linke die Zahl der beschädigten Plakate auf etwa 50. Generell sei eine massenweise Zerstörung von demokratischen Wahlplakaten zu beobachten, mutmaßlich motiviert durch rechte Ideologie, so die beiden Kreisvorsitzenden Jessica Wallner und Silvio Lang.

Auch andere Parteien im Landkreis Bautzen beklagen eine Vielzahl zerstörter und beschmierter Plakate. So erklärte die SPD, dass es in fast allen Orten, in denen sie bereits plakatiert hat, zu Beschädigungen und Diebstählen gekommen sei. Angesichts des Ausmaßes der Vorfälle richtete der Oberbürgermeister von Kamenz Roland Dantz (parteilos) einen Appell an die Bevölkerung: „Die Zerstörung von Plakaten, Transparenten und Bannern oder das Beschmieren von Parteibüros richtet sich gegen alle, die für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung eintreten.“ Auch CDU, Grüne und AfD berichten von Zerstörungen.

Die Linke erhält nach eigenen Angaben nun Unterstützung von der Kampagnen-Organisation Campact. Diese hatte nach dem Angriff auf den SPD-Politiker Matthias Ecke in Dresden einen spendenfinanzierten "Bumerang-Fonds" ins Leben gerufen. Aus diesen Geldern erhält der Kreisverband 5.000 Euro, die er für den Wahlkampf einsetzen will. Nach Aussage von Campact soll der Fonds lokale Politik vor allem dort unterstützen, wo die Bedrohung durch rechtsextreme Kräfte besonders groß sei. (SZ)