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Bautzen: Mit diesen Kleinkunst-Acts lockt das Miktival 2024

Auch 2024 wird der Garten des Jugendclubs Tik in Bautzen für einen Tag zur Kreativmeile. Neu ist eine Zweitbühne mit Kleinkunst im Fünfminutentakt.

Von Tim Ruben Weimer
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Franziska Brüggemann und ihr Mann Frank bespaßen die Gäste in den Umbau-Pausen beim Miktival in Bautzen mit Zirkuseinlagen.
Franziska Brüggemann und ihr Mann Frank bespaßen die Gäste in den Umbau-Pausen beim Miktival in Bautzen mit Zirkuseinlagen. © Patricia Kern/privat (Montage: SZ)

Bautzen. Von vorne bis hinten ehrenamtlich und eigenhändig organisiert, ein buntes Bühnen- und Kleinkunst-Programm für Jugendliche und Familien unter freiem Himmel und das Ganze kostenlos - das ist das Konzept des Miktival-Festivals in Bautzen, das am 8. Juni 2024 in die nächste Runde geht. Im Garten des Jugendtreffs Tik (Tik steht für Treff im Keller, Mik für Mugge im Keller) im St. Petri-Gemeindehaus steigt ab 14 Uhr wieder das Fest für jung und alt. Mit dabei sind in diesem Jahr einige Neuerungen.

Kleinkunst in Umbau-Pausen und viele Mitmach-Aktionen

Die letzten Jahre stand sie eher im Weg herum, nun soll sie Teil des Festivals werden: die Skater-Rampe im hinteren Teil des Gartens. Die beiden ehrenamtlichen Organisations-Köpfe Franziska Herz und Sven Matschke haben sich für das eigenwillige Objekt das Konzept der Fünf-Minuten-Bühne ausgedacht: In den Umbau-Pausen zwischen den Konzerten auf der Hauptbühne vor dem Haus finden um die Ecke kurze Kleinkunst-Acts statt: eine Lesung, ein Witzeerzähler, ein Sketch, ein Tanz. Jeder, der möchte, darf sich auch spontan dort austoben. Die einzige Regel: Nach genau fünf Minuten fällt der Vorhang.

Sven Matschke und Franziska Herz sind die ehrenamtlichen Organisatoren des Miktivals.
Sven Matschke und Franziska Herz sind die ehrenamtlichen Organisatoren des Miktivals. © Steffen Unger

Überhaupt gibt es im hinteren Bereich des Gartens viele Stationen zum Mitmachen: Die Ganzmacher laden zum Nähworkshop ein, beim Kinderschminken dürfen auch Erwachsene mitmachen, und der Tagwerk-Verein zeigt, wie man mit einem CNC-Laser seinen Namen auf ein Stück Holz lasern kann.

Zwischendurch unterhält das Clown-Duo Francircus aus Löbau die Besucher mit kleinen Showeinlagen, Seifenblasen und einem Fotokoffer mit Retrokamera. Wie die funktioniert, müssen die Besucher wohl selber rausfinden. Denn Frank und Franziska Brüggemann, die in den Clown-Kostümen stecken, kennen an diesem Tag nur ihre eigene Fantasiesprache "Gromolo".

Lebende Disco-Fotokiste als größte Attraktion

Wohl die größte Attraktion und auch schon am längsten dabei ist die "lebende Fotokiste": In diesem Jahr haben Kiste und Fotograf ein Update zur Discokiste bekommen. Wer zwei Euro in die Pappwand wirft, dem legt der DJ eine Privatparty auf, inklusive Nebelmaschine, deren Effekt man auch von außerhalb gut verfolgen kann. "Die Leute stehen jedes Jahr vor dieser Kiste und fragen sich, was hier gerade passiert", berichtet Organisator Sven Matschke. "Es ist immer einfach mega-lustig."

Auf der Hauptbühne spielen das feministische Rap-Duo Flausen & McDauerwelle (15 Uhr), die Leipziger Rockband Future War Poems (17 Uhr), die Betagte-Herren-Band Freddy Fischer mit bunter Discomusik (19 Uhr) und um 21 Uhr Elektropop-Musikerin Lin aus Berlin. Erwartet werden rund 200 bis 250 Gäste.

Das Gelände soll auch in diesem Jahr mit Teelichtern, Wimpelketten, in Felgen eingebetteten Lichterketten und einem großen Begrüßungsband über dem Eingang gestaltet werden. Alles auf dem Festival ist handgemacht, von den zu Glitzerstreifen verarbeiteten Rettungsdecken bis zu den selbstgemalten Plakaten. "Es ist ein Kreativ-Wunderland, das durch zwei Birken hindurch betreten wird", so Veranstalterin Franziska Herz.

Auf der Hauptbühne spielen vier Bands ganz unterschiedlicher Musikrichtungen
Auf der Hauptbühne spielen vier Bands ganz unterschiedlicher Musikrichtungen © Patricia Kern

Spannend werde, wie die erst kürzlich eingezogenen Nachbarn des angrenzenden Neubaus auf die durchaus laute Musik reagieren werden, so Herz. Bei Beschwerden müsse man für das kommende Jahr neue Lösungen finden.

Hinter dem Festival steht ein ehrenamtliches Team von rund zehn Leuten, das keiner Organisation angehört, aber mit dem Jugendzentrum Tik verbunden ist. Das Miktival entstand 2017 als Weiterführung der damaligen Konzertreihe "Mugge im Keller".