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Bäckerei Lerche: Die besten Pfannkuchen in der Bautzener Gegend schmecken wie früher

Pfannkuchen aus Tautewalde bei Wilthen sind der absolute Renner - sie landen beim Voting von Sächsische.de auf Platz 1. Das Rezept dahinter: Backen so wie früher.

Von Tim Ruben Weimer
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Bäcker Uwe Lerche und seine Frau Katrin verkaufen in Tautewalde und Wilthen die besten Pfannkuchen in der ganzen Region. Das ist das Ergebnis eines Votings von Sächsische.de.
Bäcker Uwe Lerche und seine Frau Katrin verkaufen in Tautewalde und Wilthen die besten Pfannkuchen in der ganzen Region. Das ist das Ergebnis eines Votings von Sächsische.de. © Steffen Unger

Wilthen. Pfannkuchen sind Geschmackssache. Lieber schön kompakt oder doch eher fluffig und leicht? Im Pfannkuchen-Voting von Sächsische.de ließ sich keine klare Tendenz feststellen. Eines jedoch fiel auf: Die Menschen in Bautzen und Umgebung mögen keine Experimente, was Füllung und Äußeres ihrer Pfannkuchen angeht. Klassisch gezuckert und gefüllt mit fruchtiger Marmelade, alles andere findet eher wenig Anklang oder wird gar nicht erst angeboten.

Pfannkuchen sind rundum goldbraun gebacken

Das spiegelt auch der Sieger des Pfannkuchen-Votings wieder: Bäckermeister Uwe Lerche hat mit seiner kleinen Bäckerei in Tautewalde und dem Bäckerauto, das auf dem Markt in Wilthen hält, 1.255 Stimmen für sich gesammelt, das macht ein Viertel aller Teilnehmer aus. „Meine Pfannkuchen haben nichts Besonderes, es ist ein ganz normaler Hefeteig, der im Fett gebacken wird“, gibt er sich demütig.

Dabei fällt schon auf den ersten Blick auf: Lerches Pfannkuchen sind durchaus besonders. Statt der typischen oval-runden Form gleichen sie hier eher individuell geformten Teigbrocken, könnten fast für Quarkbällchen gehalten werden. Und während herkömmliche Pfannkuchen oft ein heller Teigstreifen umläuft, sind Lerches Pfannkuchen gleichmäßig von allen Seiten braun gebacken.

„Hier ist die Zeit ein wenig stehen geblieben, sie schmecken immer noch so wie früher“, sagt der Bäckermeister, der auf seinen eigenen Meisterbrief wenig gibt und ihn im Schrank lagert. Stattdessen prangt der Meisterbrief seines Vaters Gottfried Lerche groß an der Wand.

Gebacken nach dem Rezept des Urgroßvaters

Lerche bäckt noch heute nach dem Pfannkuchen-Rezept seines Urgroßvaters, der die Bäckerei am gleichen Standort schon 1899 gegründet hatte. Nur der typische Schweineschmalz-Geschmack, der fehlt inzwischen, weil Schweineschmalz laut Gesundheitsamt nur einmal erhitzt werden darf. Das lohne sich jedoch kaum, deswegen ist der Bäckermeister auf handelsübliches Pflanzenfett umgestiegen.

2001 übernahm Uwe Lerche die Bäckerei von seinem Vater. Die Backstube stammt noch von damals, die Geräte dagegen sind modern. Und die Pfannkuchen sind wie eh und je der Renner. Beinahe kein Kunde verlässt die kleine Bäckerei, ohne ein paar mitzunehmen. Mit 1,10 Euro sind sie zudem recht günstig, fallen aber auch vergleichsweise klein aus.

In Tautewalde steht die kleine Backstube von Uwe Lerche - schon seit 1899 werden hier Pfannkuchen nach dem selben Rezept gebacken.
In Tautewalde steht die kleine Backstube von Uwe Lerche - schon seit 1899 werden hier Pfannkuchen nach dem selben Rezept gebacken. © Steffen Unger

„Die sind richtig gut, wie früher“, sagt Kundin Inge Beyer aus Tautewalde. Lerches Pfannkuchen seien die besten weit und breit, „die sind nicht so aufgeblasen“. Und Maik Spengler aus Callenberg meint: „Wenn man altdeutsche Pfannkuchen will, ist man hier genau richtig.“ Thomas Kick bringt seinen Kollegen auf der Spätschicht bei Alstom gleich eine ganze Tüte von Lerches Pfannkuchen mit. Es gebe sogar ein Ehepaar aus Wilthen, das die Pfannkuchen regelmäßig per Post seinen Kindern nach Frankfurt schickt, erzählt Lerche.

Drei-Mann-Betrieb bäckt die besten Pfannkuchen

Denn auch am nächsten Tag seien die Pfannkuchen noch gut: Drei Sekunden in der Mikrowelle machen sie wieder frisch, aber führen noch nicht dazu, dass die Marmelade warm wird. Den Tipp höre Lerche immer wieder von Kunden, selber ausprobiert habe er das noch nicht. Übrig gebliebene Pfannkuchen verkauft er am nächsten Tag für den halben Preis, den Rest bekommen die Schweine eines Landwirts. „Es sollen aber lieber zehn zu wenig sein, als dass ich 15 wegschmeißen muss“, sagt der Bäckermeister.

Die Gehzeit seiner Pfannkuchen hält Lerche relativ kurz. Das führt dazu, dass die Gebäcke nicht so luftig werden und eher ihre kompakte Form behalten. Rund 600 Pfannkuchen gingen am Rosenmontag über die Bäckertheke, 1.300 sollen es am Faschingsdienstag werden. Ein großer Teil davon ist vorbestellt von umliegenden Firmen und Privatleuten. Um Mitternacht stehen Uwe Lerche und sein 27-jähriger Sohn Philipp dafür bereits in der Backstube, Ehefrau Katrin Lerche kümmert sich um den Verkauf.

Wie bei so vielen Bäckereien ist auch die Zukunft der Bäckerei Lerche ungeklärt. Der Sohn wolle sie nicht übernehmen, sagt Lerche. Für die nächsten fünf Jahre sind die besten Pfannkuchen im Raum Bautzen jedoch noch gesichert.

Die weiteren Plätze im Pfannkuchen-Voting:

Platz 1: Bäckerei Lerche aus Tautewalde (25 %)
Platz 2: Pech-Bäcker aus Cunewalde (24 %)
Platz 3: Bäckerei Jacob aus Bautzen (13 %)
Platz 4: Bäckerei Jeremias aus Großdubrau (12 %)
Platz 5: Bäckerei Knobloch aus Oberförstchen (7 %)
Platz 6: BaeckeReck aus Bautzen (6 %)
Platz 7: Bäckerei Mildner aus Neschwitz (4 %)
Plätze 8 & 9: Bäckerei Bäns aus Bautzen und Bäckerei Elle aus Bautzen (4 %)
Platz 10: Bäckerei Wagner aus Milkel (2 %)

An der Abstimmung nahmen insgesamt 5.058 Leute teil. Das bedeutet, dass jeder Bäcker, der es in die Top 10 geschafft hat, mindestens 117 Stimmen für sich gewinnen konnte.