Sohland/Spree. Die Gemeinde Sohland wird ab dem 10. Dezember 2023 stündlich von Zügen des Trilex angefahren. Das hat der Zweckverband Oberlausitz-Niederschlesien (Zvon) auf seiner Verbandsversammlung am 28. November beschlossen. Bislang halten nur die alle zwei Stunden verkehrenden Regionalbahnen zwischen Zittau und Bischofswerda/Dresden in Sohland, die Express-Züge fahren ohne Halt durch. Ab dem 10. Dezember sollen letztere auch in Sohland halten. Die Fahrzeit der Züge verlängert sich dadurch um eine Minute.

Region um Sohland bislang schlecht angeschlossen

Der Abschnitt zwischen Wilthen und Ebersbach, in dem der Regional-Express bislang nicht hält, sei mit 20 Kilometern relativ lang, erklärt der stellvertretende Geschäftsführer des Zvon, Christoph Mehnert. Die Region um Sohland sei dadurch mit dem Zug vergleichsweise schlecht erschlossen. "Die Regionalbahn sichert ein Grundangebot, aber auch nicht mehr."

Überlegungen, den Regional-Express auch in Sohland halten zu lassen, gebe es bereits seit mehreren Jahren. Gegen die Umsetzung sprach bisher, dass dem Trilex dadurch Minuten an den Endhaltestellen Zittau, Liberec, Dresden oder Bischofswerda verloren gingen. Inzwischen gebe es im Fahrplan dafür aber genug Reserven.

Dass Sohland und umliegende Orte nicht sinnvoll mit Bussen an den Bahnhof, der außerhalb des Ortskerns in der Nähe der B98 liegt, angeschlossen waren, habe die Umsetzung ebenfalls verzögert. Inzwischen seien am Bahnhof sinnvolle Übergänge vom Zug zum Bus geschaffen worden. So kommen Fahrgäste nun mit den Buslinien 725 und 736 in den Ortskern, mit der Linie 511 nach Wehrsdorf.

Bürgermeister fordern weitere Verdichterfahrten

Seit Dezember 2020 hält der Regional-Epxress bereits probeweise jeweils zweimal morgens und nachmittags in Sohland. Die Probehalte seien von den Reisenden gut angenommen worden, sagt eine Sprecherin der Länderbahn. Während 2019 in Sohland noch 85 Fahrgäste ein- oder ausstiegen, waren es 2023 im Schnitt bereits 130. "Die zusätzlichen Express-Halte scheinen sich damit auch positiv auf das Reisenden-Aufkommen bei den Regionalbahnen ausgewirkt zu haben."

Für den Express-Halt starkgemacht hatten sich die Bürgermeister von Sohland, Hagen Israel (parteilos), und von Wilthen, Michael Herfort (CDU). "Die derzeitige Taktfrequenz auf der Bahnstrecke Bischofswerda - Zittau ist nicht ausreichend, um ein attraktives Angebot für Berufspendler darzustellen", heißt es in einem Schreiben der beiden an den Zvon. Darüber hinaus fordern sie zwei weitere Verdichterfahrten der Regionalbahnen in den Morgenstunden auf der Strecke Dresden - Zittau. Dafür fehlt dem Zvon derzeit allerdings das Geld.

Auch Schirgiswalde wäre für Express-Halt geeignet

Auch neun Unternehmen aus Sohland und Umgebung hatten sich für den Halt eingesetzt, darunter Lakowa, Stahlbau Schmitt, Akku Solar und ATN. Zwar seien nur wenige ihrer Mitarbeiter Bahnfahrer, der Express-Halt als Standortfaktor werte aber Sohland insgesamt auf, argumentieren sie.

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Auch der Bahnhof Schirgiswalde-Kirschau erfüllt laut Zvon die Kriterien für einen Express-Halt, die Oberland-Stadt könnte ebenfalls darauf drängen. Laut Zvon ließe sich ein weiterer zusätzlicher Halt aber nicht mehr mit dem Trilex-Fahrplan vereinbaren und würde den Express-Zug schleichend in eine Regionalbahn umwandeln. Ein Express-Zug zeichne sich durch seine vergleichsweise kurze Reisezeit auf der Gesamtstrecke aus. "Ich denke, dass mit Sohland der richtige Punkt gefunden wurde, der auch für Fahrgäste aus Schirgiswalde und Kirschau interessant ist", sagt Zvon-Chef Hans-Jürgen Pfeiffer.

Der neue Halt in Sohland tritt zum Fahrplanwechsel des Trilex am 10. Dezember in Kraft. Der Fahrplanwechsel bringt weitere geringfügige Änderungen bei den Abfahrtszeiten in Dresden, Görlitz und Zittau mit sich, zudem werden weniger Umstiege in Bischofswerda nötig sein. Fahrgäste werden gebeten, sich über die neuen Fahrtzeiten zu informieren.