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Wo Schirgiswalde-Kirschau 2023 investiert

Straßenbau, Hochwasserschutz, neue Wohnbauplätze: Dafür gibt die Stadt Schirgiswalde-Kirschau bis 2024 mehr als sechs Millionen Euro aus.

Von Bettina Spiekert
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Sven Gabriel, Bürgermeister von Schirgiswalde-Kirschau, ist froh, dass in diesem Jahr endlich die Gartenstraße in Callenberg grundhaft ausgebaut wird.
Sven Gabriel, Bürgermeister von Schirgiswalde-Kirschau, ist froh, dass in diesem Jahr endlich die Gartenstraße in Callenberg grundhaft ausgebaut wird. © Foto: SZ/Uwe Soeder

Schirgiswalde-Kirschau. Wenn Straßen gebaut werden, freut das in der Regel die Anwohner während des Baus eher selten. Umso größer ist die Freude, wenn die Trasse dann fertig und ein schlaglochfreies Fortkommen möglich ist. Im Ortsteil Callenberg der Stadt Schirgiswalde-Kirschau müssen sich die Anwohner der Gartenstraße ab dem Sommer 2023 auf derartige Baumaßnahmen einstellen. Für rund 400.000 Euro wird die Straße grundhaft ausgebaut und gleichzeitig in Zusammenarbeit mit dem Abwasserzweckverband „Obere Spree“ abwassertechnisch ertüchtigt.

Auch an vielen anderen Stellen wird in Schirgiswalde-Kirschau investiert. Insgesamt will die Oberland-Stadt in den kommenden zwei Jahren rund 6,4 Millionen Euro ausgeben. Vor allem bei der Beseitigung von Hochwasserschäden soll es 2023 vorangehen. „Wir hoffen, dass wir endlich den zugesagten Fördermittelbescheid bekommen und die einzelnen Maßnahmen umsetzen können“, sagt Bürgermeister Sven Gabriel (FDP). Zwölf von ursprünglich 20 eingereichten Projekten will die Stadt dann angehen.

Um für künftige Schadensereignisse besser gewappnet zu sein, nimmt die Stadt auch eigenes Geld in die Hand. So erhalten etwa die Bankette von Straßenabschnitten der Fabrik- und Wehrsdorfer Straße Gitterplatten. Mit denen hat die Stadt an anderer Stelle gute Erfahrungen gemacht. Das Butterwasser soll im Bereich der Kleinpostwitzer Brücke von Sedimenten befreit werden. Knapp 700.000 Euro sind für all diese Hochwasserschutzmaßnahmen veranschlagt.

Zufahrt zum Gewerbegebiet erhält einen Kreisverkehr

Das Großprojekt zur Revitalisierung der Vegro-Flächen rund um die Friesestraße in Kirschau wird auch in den kommenden Jahren weitergeführt. Für 2023 sollen laut Sven Gabriel der Bau einer Erschließungsstraße sowie eines Kreisverkehrs ausgeschrieben werden. Der sei nötig, um eine angemessene Anbindung des neuen Gewerbegebietes "Wilthener Straße" zu gewährleisten. „Dazu müssen wir zeitnah den Bebauungsplan aktualisieren und hoffen dann auf eine Förderung für das Projekt noch im ersten Halbjahr“, so der Bürgermeister. Außerdem soll in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund Zvon an der Mönchswalder Straße ein Buswendeplatz entstehen.

Um auch künftig attraktiv für neue Einwohner zu sein, will Schirgiswalde-Kirschau weiterhin Wohnbaustandorte ausweisen. „Das heißt aber nicht, dass wir nun in Größenordnungen und auf der grünen Wiese Flächen ausweisen, die für eine Wohnbebauung geeignet sind. Vielmehr geht es uns darum, bestehende Lücken im Stadtgebiet zu füllen oder Abrissflächen zu attraktiven Wohnbaustandorten zu machen“, sagt Gabriel. Dazu sei man außerdem in der Abstimmung mit privaten Bauträgern, die ihrerseits Wohnbaustandorte erschließen wollen.

Konzept für Stern-Areal in Kirschau wird erarbeitet

Gleichzeitig schaue die Stadt bei der geplanten Flächennutzung auch sehr genau darauf, wo Photovoltaik möglich ist, sagt Gabriel. „Derzeit diskutieren wir sehr intensiv darüber, was sich dafür am besten eignet. Das können nicht nur kommunale Bauten sein, sondern auch Industriegebäude oder ungenutzte Grünflächen.“

Ungenutzt ist auch jenes zentral in der Kirschauer Ortsmitte gelegene Gelände, auf dem bis vor drei Jahren das Gasthaus „Goldener Stern“ stand. Die Revitalisierung will die Kommune in diesem Jahr in ihrer Prioritätenliste nach vorn schieben. Dort soll ein soziokulturelles Zentrum entstehen, für das etwa zwei Millionen Euro aus der Städtebauförderung bereitstehen. „Nun müssen wir uns sputen, dass wir dafür ein Konzept erarbeiten“, sagt der Bürgermeister.