Unfälle nach Wintereinbruch im Kreis Bautzen
Bautzen. Der Wintereinbruch sorgte im Kreis Bautzen für mehrere Unfälle und Verkehrsbeeinträchtigungen. Nach Informationen der Polizeidirektion Görlitz gab es am Dienstag, dem 28. November 2023, seit zwischen 0 und 13 Uhr insgesamt 77 Unfälle in den Landkreisen Bautzen und Görlitz, davon sind bei acht Unfällen Personen zu Schaden gekommen. "Viele Fahrer sind noch mit Sommerreifen unterwegs", berichtete Anja Leuschner von der Polizeidirektion Görlitz. "Es wäre jetzt an der Zeit, das zu ändern."
Unfall auf der B96 zwischen Wurbis und Oppach
Am Dienstagnachmittag kam es auf der B96 zwischen Wurbis und Oppach am "Wurbiser Berg" zu einem Unfall. Wie ein Reporter vor Ort berichtet, war ein Audi in Richtung Bautzen unterwegs. Der Fahrer habe offenbar aufgrund der Witterungsverhältnisse die Kontrolle über das Fahrzeug verloren und sei mit einem Hyundai im Gegenverkehr kollidiert. Auch ein VW sei in den Unfall verwickelt.
Nach Reporterangaben seien bei dem Unfall drei Menschen verletzt worden. Die Polizeidirektion Görlitz bestätigte, dass es zu dem Unfall gekommen ist, machte aber bisher keine weiteren Angaben dazu. Die B96 war in dem Bereich für mehr als eine Stunde voll gesperrt.
Verzögerungen bei der Müllabfuhr
Auch die Touren der kommunalen Fahrzeuge sind durch die Witterung beeinträchtigt: Der Landkreis Bautzen weist in seiner Abfall App darauf hin, dass es aufgrund des Winterwetters zu Verzögerungen bei der Abfallentsorgung kommen kann. "Betroffene Haushalte sollen daher die Behälter bis Freitag auf der Straße stehen lassen, damit sie nachträglich geleert werden können", heißt es.
B96 bei Königswartha nach Lkw-Unfall gesperrt
Bei Königswartha ist am Dienstagvormittag ein Lkw von der Fahrbahn der B96 abgekommen. Wie eine Sprecherin der Polizei berichtet, war der Lkw in Richtung Königswartha unterwegs, kam nach rechts von der Straße ab und fuhr gegen einen Baum. Dabei wurde sein Tank beschädigt und 600 Liter Diesel liefen aus.
Den Sachschaden gab die Polizei zunächst mit 20.000 Euro an. Der Lkw ist nicht mehr fahrtüchtig. Polizei und Feuerwehr sind noch vor Ort. Die B96 ist wegen der Bergungsarbeiten zwischen Zescha und Königswartha in beiden Richtungen gesperrt.
Gickelsberg für den Verkehr gesperrt
Wegen des Winterwetters wurde die Naundorfer Straße am Gickelsberg gesperrt. „Die Gemeinde kann in diesem Bereich, auf Grund der Topografie des Gickelsberges und der ihr nur zur Verfügung stehenden Technik, keinen Winterdienst gewährleisten“, teilt die Gemeindeverwaltung Doberschau-Gaußig mit. Daher erfolgt die witterungsbedingte Sperrung der Ortsverbindungsstraße Naundorf-Neukirch/Lausitz bereits seit Jahrzehnten - und seit Kurzem mit einer Schranke.
Unfälle mit Verletzten bei Uhyst und Wölkau
So kam es am Dienstagmorgen zu einem Unfall auf der S101 zwischen Uhyst und Siebitz. Nach ersten Angaben der Polizei stießen hier ein Skoda und ein BMW frontal zusammen. Gegen 8 Uhr sei ein 29 Jahre alter Fahrer eines Skoda Superb von Jiedlitz in Richtung Burkau unterwegs gewesen. In einer Kurve sei ihm ein BMW entgegengerutscht.
Beide Fahrer der Autos, auch der 40 Jahre alte Fahrer des BMW, seien eingeklemmt worden. Sie mussten von Rettungskräften aus den Autos befreit werden. Beide Fahrer wurden ins Krankenhaus gebracht. Die S101 war in beiden Fahrtrichtungen gesperrt für mehrere Stunden gesperrt.
Zu einem weiteren Unfall kam es auf der Bischofswerdaer Straße (S111) bei Wölkau. Hier kam ein Pkw mit drei Insassen von der Straße ab. Der Mercedes war nach Angaben der Polizei in Richtung Bautzen unterwegs und geriet etwa einen Kilometer vor dem Ortseingang Wölkau ins Schleudern.
Schließlich kam der Wagen im Straßengraben in Fahrtrichtung Bischofswerda zum Stehen. Eine 76-Jährige wurde schwer, eine 48-Jährige in dem Auto leicht verletzt. Der 47-jährige Fahrer blieb unverletzt. Es entstanden 6.000 Euro Sachschaden. Die S111 war für mehr als eine Stunde voll gesperrt.
Weitere Unfälle mit Verletzten gab es nach Angaben der Polizei auch im Neukircher Ortsteil Koitzsch und im Ortsteil Dretschen von Doberschau-Gaußig.
47 Mitarbeiter im Winterdienst für den Landkreis unterwegs
Die Straßenmeistereien des Landkreises sind unterdes mit 41 Mitarbeitern und 19 Fahrzeugen unterwegs, um die Straßen wieder frei zu machen. Das teilt die Pressestelle des Landratsamtes auf Anfrage mit. Unterstützt werden sie von je sechs Arbeitskräften und Fahrzeugen von Dienstleistungsunternehmen. Für insgesamt 1.645 Kilometer Straße sind die fünf Straßenmeistereien des Landkreises Bautzen verantwortlich.
Den Winterdienst erledigen sie nach einem speziellen Plan, der vorgibt, welche Straßen zu welcher Zeit geräumt und gestreut werden sollten - je nach Dringlichkeit, etwa wichtige Straßen des überörtlichen Verkehrs, Straßen mit Schulbusverkehr oder sonstige Straßen des überörtlichen Verkehrs.
Verkehrsteilnehmer müssen demnach auch damit rechnen, "dass Behinderungen durch Schnee- und Eisreste oder je nach Einsatzdauer des Winterdienstes stellenweise noch eine geschlossene Schneedecke anzutreffen ist", so das Landratsamt. Ebenso kann plötzlich auftretende Reif- oder Eisglätte nicht ausgeschlossen werden. Im Extremfall seien auch einzelne Straßensperrungen nicht ausgeschlossen.
In der Stadt Bautzen sind nach Informationen von Stadtsprecher Peter Stange am Dienstag drei LKW, drei Multicar, ein Geräteträger sowie fünf Transporter von der BBB für die manuelle Beräumung unterwegs. Priorität haben auch hier zunächst die Hauptverkehrsachsen des Stadtgebietes und danach die Nebenstraßen. "Zugleich weisen wir darauf hin, dass nicht alle Straßen zeitgleich beräumt werden können", so Stange. Anwohner mögenihren Anliegerpflichten beim Winterdienst nachkommen, erinnert er. (SZ)