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Als der Terror begann: Vor 90 Jahren entstand das KZ am Bautzener Kupferhammer

Ab 4. April 1933 sperren Nazis Andersdenkende auf einer Industriebrache im Bautzener Spreetal ein. Die Tage des Terrors und der Folter sind noch wenig erforscht.

Von Miriam Schönbach
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Häftlinge, SA-Wachmänner und ein Polizist im KZ Kupferhammer in Bautzen 1933: Das Bild ist gestellt, die Inszenierung soll den wirklichen Lageralltag voller Terror und Gewalt verschleiern.
Häftlinge, SA-Wachmänner und ein Polizist im KZ Kupferhammer in Bautzen 1933: Das Bild ist gestellt, die Inszenierung soll den wirklichen Lageralltag voller Terror und Gewalt verschleiern. © Archiv JVA Bautzen

Bautzen. Das Originaldokument erschüttert. „Späterhin wurden wir in das Lager Kupferhammer überführt. ... Ich habe selbst miterlebt, wie dort unsere Genossen besinnungslos geschlagen wurden (...). Diese Besinnungslosen wurden an den Beinen auf den Hof gezerrt und hier brachte man sie durch angeschlossene Wasserschläuche an die Hydranten, um sie durch eine Wasserkur wieder zur Besinnung zu bringen.“ (*) An die Tortur erinnert sich Erich Ziegenbalg am 5. August 1949. Der Mann aus dem heutigen Bischofswerdaer Ortsteil Pickau gehört zu den ersten Inhaftierten in Bautzens „frühem Konzentrationslager“. Auf einem Fabrikgelände im Spreetal betreibt die SA ab 4. April 1933 den Vorhof zur Hölle.

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