Zahl der Arbeitslosen in der Oberlausitz sinkt leicht

Bautzen. Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Bautzen ist im Februar im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken. Wie die Arbeitsagentur am Mittwochvormittag mitteilte, waren demnach in den Landkreisen Bautzen und Görlitz 17.824 Menschen arbeitslos gemeldet und somit 105 weniger als im Januar.
Kathrin Groschwald sieht dafür saisonale Gründe. „Das Ende des Winters ist in Sicht, sodass bereits im Februar die Arbeitslosigkeit leicht zurückging“, erklärte die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen.
Arbeitslosigkeit niedriger als vor der Corona-Pandemie
Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 6,4 Prozent und ist leicht um 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat gesunken. Vor einem Jahr lag sie bei 7,1 Prozent. Damit liegt Arbeitslosigkeit in der Oberlausitz wie bereits im Januar unter dem Niveau vor Beginn der Corona-Pandemie. Im Februar 2019 hatte diese Quote noch 7,2 Prozent betragen.
Die kommunalen Jobcenter der Landkreise Bautzen und Görlitz registrierten im Februar insgesamt 11.131 Arbeitslose in der Grundsicherung, 4.870 im Landkreis Bautzen und 6.261 im Landkreis Görlitz. Auch diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt gesunken, und zwar um 320 und damit 2,8 Prozent.
Es fehlt weiterhin Fachpersonal in der Oberlausitz
Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt auch im Februar bestehen. So meldeten die Betriebe laut Angaben der Arbeitsagentur im Februar 856 freie sozialversicherungspflichtige Stellen. Das sind 55 Stellen mehr als im Vormonat sowie 128 Stellen mehr als im Februar 2021.
Nicht immer passten dabei Angebot und Nachfrage zusammen, führt Kathrin Groschwald weiter aus. „Deshalb bleibt Weiterbildung wichtig: Um Arbeitslosen neue Beschäftigungschancen zu bieten, Arbeitgebern ihre Fachkräfte zu sichern und damit Beschäftigte auf künftige Anforderungen im Beruf vorbereitet sind.“
Personal fehlt vor allem im verarbeitenden und im Gastgewerbe. Rückläufig sei die Nachfrage indes in der Landwirtschaft, der Erziehung und Bildung, dem Handel oder dem Baugewerbe. Insgesamt gibt es derzeit 5.156 freie, sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand der Bautzener Arbeitsagentur, auch hier vor allem im verarbeitenden Gewerbe und dazu im Handel, in der Reparatur von Kraftfahrzeugen oder dem Gesundheits- und Sozialwesen. Konkret gesucht werden etwa Maschinenbauer, Postzusteller, Verkäufer, Informatiker, Altenpfleger oder Sozialarbeiter.
Kurzarbeit in der Oberlausitz geht zurück
Nach Angaben der Arbeitsagentur Bautzen bleibe die „Kurzarbeit ein Stabilitätsanker für den Arbeitsmarkt“. So haben im Januar 286 regionale Betriebe Kurzarbeit neu angezeigt, „weil von einem Arbeitsausfall auszugehen war oder die ursprüngliche Anzeige verlängert werden musste.“ Das betrifft 2.400 Beschäftigte. Im Dezember waren es noch 468 Betriebe mehr gewesen.
Die meisten dieser Betriebe sind im Einzelhandel, in der Gastronomie, im verarbeitenden Gewerbe sowie in persönlichen Dienstleistungen wie der Haarpflege oder der Kosmetik tätig. Aktuelle Zahlen stünden allerdings lediglich bis Oktober 2021 zur Verfügung. So hätten im Oktober 2021 575 Betriebe konjunkturelles Kurzarbeitergeld für insgesamt 4.469 beschäftigte Frauen und Männer beantragt. Das seien 62 Betriebe und 791 Menschen weniger als im September 2021.