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Bestattungen werden teurer

Die Stadt Bautzen ändert die Gebühren für Friedhöfe. Die SZ stellt die wichtigsten Neuerungen vor.

Von Marleen Hollenbach
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Ein Grab hilft vielen Angehörigen, mit ihrer Trauer umzugehen. Doch diese Ruhestätte kostet auch. In Bautzen zahlen Trauerende mehr als 500 Euro für eine Bestattung. Hinzu kommt eine Gebühr für die Nutzung des Grabes in den nächsten Jahren.
Ein Grab hilft vielen Angehörigen, mit ihrer Trauer umzugehen. Doch diese Ruhestätte kostet auch. In Bautzen zahlen Trauerende mehr als 500 Euro für eine Bestattung. Hinzu kommt eine Gebühr für die Nutzung des Grabes in den nächsten Jahren. © SZ/Uwe Soeder

Wer einen geliebten Menschen verloren hat und ihn in Bautzen beerdigen will, der muss künftig mehr zahlen. Das hat der Stadtrat am Mittwoch beschlossen. Die neue Gebührenordnung tritt im Januar in Kraft. Die SZ hat sich die sieben Seiten lange Satzung genau angesehen und die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

Warum hat die Stadt die Friedhofsgebühren geändert?

Die letzte Erhöhung dieser Gebühren nahm die Stadt Bautzen im Jahr 2009 vor. Zehn Jahre lang blieben die Preise stabil. Und dass, obwohl die Kosten stiegen. Die zuständige Beteiligungs- und Betriebsgesellschaft (BBB) verzeichnete immer höhere Personal- und Sachkosten. Damit diese Ausgaben auch weiterhin durch die Gebühren gedeckt werden können, ist eine neue Kalkulation notwendig. Dafür betrachteten die Mitarbeiter der Stadt die Jahre 2014 bis 2016 und bildeten Mittelwerte. Durch die neue Gebührenordnung rechnet die Stadt Bautzen mit Einnahmen in Höhe von insgesamt 383 000 Euro.

Was soll in Bautzen künftig teurer werden?

Eine Erdbestattung kostet ab Januar fast 140 Euro mehr. Der Betrag steigt mit der neuen Gebührenordnung auf insgesamt 559 Euro. Im Vergleich mit den umliegenden Städten und Gemeinden liegt die Stadt Bautzen mit diesem Wert im oberen Bereich. In Schirgiswalde zahlen die Angehörigen 510 Euro für die Sargbestattung, in Bischofswerda kostet sie 450 Euro. Etwas teurer werden künftig auch die Urnenbeisetzungen auf den städtischen Friedhöfen in Bautzen. Nach der neuen Satzung kosten sie nun 181 Euro. Ebenfalls tiefer in die Tasche greifen, müssen die Angehörigen für die Nutzung der Feierhallen.

Was wird dagegen in Zukunft billiger?

Vor allem die Nutzungsgebühren für die einzelnen Grabstätten sinken– bei den größeren Gräbern sogar deutlich. So verlangt die Stadt beispielsweise für die 30-jährige Nutzungszeit eines Familiengrabes für bis zu vier Personen künftig noch 612 Euro– und damit nur etwa ein Drittel des ursprünglichen Preises.

Welche Friedhöfe sind von der Änderung betroffen?

Die Satzung gilt für sechs städtische Friedhöfe: den Michaelisfriedhof, den Protschenberg und die Friedhöfe der eingemeindeten Ortsteile Teichnitz, Kleinwelka, Großwelka und Salzenforst. Nicht betroffen ist der Taucherfriedhof. Diese Bautzener Ruhestätte gehört zur evangelischen Kirchgemeinde St. Petri. Wie Mitarbeiter Claus Gruhl erklärt, gab es dort schon vor einigen Jahren eine Preiserhöhung. „Die Stadt hat jetzt bei ihren Friedhöfen nachgezogen, sodass es keinen großen Unterschied mehr gibt“, so Gruhl.

Das kosten Gräber in Bautzen

Erd-Bestattungsgebühr (außer Kleinkinder): 559,00 Euro (421,50 Euro alt)

Urnenbeisetzung: 181,00 Euro (158,30 Euro alt)

Nutzungsgeb. Erdreihengrab (außer Kleinkinder): 56,00 Euro (81,00 Euro alt)

Nutzungsgeb. Urnenreihen-Grabstätte: 45,00 Euro (55,00 Euro alt)

Nutzungsgeb. Familiengrab, 2 Erdbestattungen: 150,00 Euro (358,50 Euro alt)

Nutzungsgeb. Familiengrab, bis 4 Erdbestattungen: 612,00 Euro (2 055,00 Euro alt)

Nutzungsgeb. Familiengrab, 5-6 Erdbestattungen: 857,00 Euro (2 935,50 Euro alt)

Gebühr für die Nutzung der Feierhallen: 197,00 Euro (146,30 Euro alt)

Quelle: Gebührensatzung der Stadtverwaltung Bautzen

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Kommentar: Nicht schön, aber vorhersehbar