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Vor 35 Jahren: Als die Sowjetunion ihre Atomwaffen aus dem Taucherwald abzog

Am 25. Februar 1988 blickte die Welt nach Bischofswerda: Der Abzug der Raketen war eine politische Sensation. Nun träumt ein Augenzeuge von einem Friedensmuseum.

Von Miriam Schönbach
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Mathias Hüsni fotografierte seinen Sohn Marcel am 25. Februar 1988 beim Abzug der Raketen vom Taucherwald auf dem Bahnhof Bischofswerda.
Mathias Hüsni fotografierte seinen Sohn Marcel am 25. Februar 1988 beim Abzug der Raketen vom Taucherwald auf dem Bahnhof Bischofswerda. © privat

Uhyst am Taucher. Eine Blutspur führt durch den Schnee. Vermutlich Überreste eines tierischen Gemetzels in der Nacht. Das blassrote Rinnsal endet im Dickicht wenige Meter vom Hauptweg entfernt. Ansonsten herrscht friedliche Stille im Taucherwald bei Bischofswerda. Schnee knirscht an diesem Vormittag unter den Schuhen. Ab und zu knacken Äste unter dem tauenden Weiß. Das Wetter lädt zum Durchatmen ein, doch der Blick bleibt an Buchstaben hängen, die in die Rinde einer Buche eingeritzt sind. „Ural“ steht in großen kyrillischen Buchstaben dort.

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