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Als Bestatter im Erdbebengebiet : "Wenn wir auftauchen, schwindet die Hoffnung"

Vor einem Monat erschütterten schwere Erdbeben die Türkei und Syrien. Bestatter Marco Klöber aus Bischofswerda half, Tote zu bergen und ihnen einen Namen zu geben.

Von Miriam Schönbach
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Mit der Hand auf dem Herzen: Dieser Gruß ist für Marco Klöber zu einem Symbol der Dankbarkeit geworden. Als freiwilliger Bestatter war er mit einem Spezialisten-Team im Erdbebengebiet in der Türkei.
Mit der Hand auf dem Herzen: Dieser Gruß ist für Marco Klöber zu einem Symbol der Dankbarkeit geworden. Als freiwilliger Bestatter war er mit einem Spezialisten-Team im Erdbebengebiet in der Türkei. © Steffen Unger

Bischofswerda. Das Foto sorgt für Gänsehaut. Mitten im Schuttberg stehen auf einer zerstörten, schiefen Fassade eine „5“ und vier Namen mit einer Ziffer. Marco Klöber schaut auf das Bild im Handy. „Die 5 steht für die Etage, die anderen Stockwerke liegen darunter im Keller. Die Namen sind die Vermissten aus dem Haus mit ihren jeweiligen Wohnetagen“, sagt der Bestatter aus Bischofswerda. Im Auftrag der Hilfsorganisation „Deathcare Embalmingteam Germany“ war er in einem Spezialisten-Team im türkischen Erdbebengebiet eingesetzt. Dessen Aufgabe: die Bergung der Toten, die Vor-Ort-Versorgung der Todesopfer und vor allem eins – den Verstorbenen einen Namen zurückgeben.

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