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Jugendfeuerwehr profitiert vom Brotgenuss

Die Bäckerei Burkhardt aus dem Steinigtwolmsdorfer Ortsteil Weifa bäckt Floriansbrot. Das hat eine spezielle Zutat - und dient einem guten Zweck.

Von Timotheus Eimert
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In der Weifaer Bäckerei Burkhardt werden Floriansbrote gebacken, die Junior-Chef Marcel Burkhardt hier zeigt. Von jedem verkauften Brot gehen 20 Cent an die örtliche Jugendfeuerwehr, der auch Marvin, Felix, Axel und Leo (v.l.) angehören.
In der Weifaer Bäckerei Burkhardt werden Floriansbrote gebacken, die Junior-Chef Marcel Burkhardt hier zeigt. Von jedem verkauften Brot gehen 20 Cent an die örtliche Jugendfeuerwehr, der auch Marvin, Felix, Axel und Leo (v.l.) angehören. © SZ/Uwe Soeder

Steinigtwolmsdorf. Was haben Bäcker und Feuerwehrleute gemeinsam? Auf den ersten Blick recht wenig. Doch Feuerwehrleute und Bäcker haben den gleichen Schutzpatron: den Heiligen Florian. Die Bäckerei Burkhardt aus dem Steinigtwolmsdorfer Ortsteil Weifa hat das nun zum Anlass genommen, ein spezielles Brot für die örtliche Feuerwehr zu kreieren. „Es ist ein Roggen-Weizen-Brot mit acht verschiedenen Körnern und getrocknetem Löwenzahn“, sagt Junior-Chef Marcel Burkhardt. „Unsere Kunden nehmen es sehr gut an.“

Das Floriansbrot trägt dabei nicht nur den Namen des Schutzpatrons der Bäcker und Feuerwehrleute, sondern wird auch die Freiwillige Feuerwehr in Steinigtwolmsdorf unterstützen. Denn pro verkauftem Brot, das 3,45 Euro kostet, werden 20 Cent an die Kinder- und Jugendfeuerwehr gespendet.

„Ein Backwarenhersteller hatte mir von der bundesweiten Aktion erzählt. Wir waren von der Idee begeistert. Jeder kann irgendwann einmal in die Lage geraten, wo er Hilfe der Feuerwehr braucht“, meint der Junior-Chef. „Deshalb möchten wir gern etwas an sie zurückgeben und haben sofort Kontakt zur ortsansässigen Feuerwehr aufgenommen“, erzählt Burkhardt, der selbst zehn Jahre in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv war.

Mehr Mitglieder in den Jugendfeuerwehren

Dort sei die Idee auf große Begeisterung gestoßen, berichtet Christine Leuteritz, die sich um die Kinderfeuerwehr kümmert. „Wir können mit dem Geld vieles machen, Kinder wieder für die Feuerwehr begeistern“, ist sie sich sicher. Insgesamt würden derzeit 30 Kinder in der Jugendfeuerwehr von Steinigtwolmsdorf, Weifa und Ringenhain sein, zehn in der Kinderfeuerwehr, zehn weitere würden das Ganztagsangebot der Feuerwehr an der Grundschule in Steinigtwolmsdorf besuchen.

Damit steht man im Vergleich zu anderen Gemeinden gut da. Denn die Mitgliederzahl in den Freiwilligen Feuerwehren in Sachsen sinkt seit Jahren stetig. 2010 dienten laut Sächsischen Innenministerium fast 46.000 Menschen freiwillig bei der Feuerwehr, neun Jahre später lag diese Zahl nur noch bei knapp 43.000. Dafür ist die Mitgliederzahl in den Jugendfeuerwehren in den letzten Jahren stetig gestiegen. 2010 waren über 10.800 Menschen in einer Jugendwehr aktiv, 2019 waren es 4.000 Jugendliche mehr.

Rund 60 Euro sind bisher zusammengekommen

„Wir müssen nun es nun schaffen, dass die Jugendlichen später auch weiterhin in der Feuerwehr aktiv sind“, erklärt Christine Leuteritz. Aktionen wie die der Bäckerei Burkhardt würden helfen, die Feuerwehr auch in der Öffentlichkeit präsent zu machen. Die Floriansbrote haben deswegen auch eine aus Mehl gefertigte Aufschrift: „112 - Sei dabei“. Mit diesem Slogan möchte die Feuerwehr neue Mitglieder werben. Die 112 steht dabei für den europaweiten Feuerwehrnotruf.

Seit dem 18. Oktober werde das Feuerwehrbrot nun schon gebacken und dann auf die sechs Fialen in Weifa, Neukirch/Lausitz, Wilthen, Sohland/Spree, Wehrsdorf und Schirgiswalde-Kirschau sowie den mobilen Verkaufsstand verteilt. „Im Schnitt backen wir jeden Montag 60 dieser Brote“, berichtet Burkhardt. Dafür benötigen er und seine Kollegen rund zwei Stunden. „30 Minuten für die Herstellung des Teiges. Rund 40 Minuten müssen sie gären und dann noch einmal 40 Minuten backen.“

Christine Leuteritz schmeckt das spezielle Brot auf jeden Fall. „Ich kann es nur empfehlen“, betont die Feuerwehrfrau. Noch bis Weihnachten laufe die Aktion. Bisher sind laut Burkhardt rund 250 bis 300 Floriansbrote verkauft worden. Das sind unterm Strich 50 bis 60 Euro für die Kinder- und Jugendfeuerwehr. Und vielleicht geht die Aktion im kommenden Jahr weiter. „Wir wollen die Feuerwehr weiterhin unterstützen, vielleicht mit einer neuen Brotkreation. Wir schauen mal“, sagt Marcel Burkhardt.