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Dauerbaustelle in Seeligstadt: Ein Ende ist in Sicht

Seit 2016 wurden in Seeligstadt rund drei Kilometer Straße für über zehn Millionen Euro ausgebaut. Jetzt läuft der Endspurt.

Von Miriam Schönbach
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Endspurt auf der Straßenbaustelle in Seeligstadt: Seit sieben Jahren wird die Ortsdurchfahrt abschnittsweise ausgebaut. Jetzt ist ein Ende in Sicht.
Endspurt auf der Straßenbaustelle in Seeligstadt: Seit sieben Jahren wird die Ortsdurchfahrt abschnittsweise ausgebaut. Jetzt ist ein Ende in Sicht. © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder

Seeligstadt. Der Zug kündigt sich mit dem roten Warnsignal an. Rauschend fährt der Trilex vorbei. Hinter dem Gleis füllt ein Bagger Straßenaushub in einen Transporter. Eine ältere Frau in blauer Windjacke inspiziert die weit vorangerückte Baustelle in Seeligstadt.

Dessen Einwohner müssen noch drei Monate durchhalten, dann soll nach sieben Jahren der Ausbau der gut drei Kilometer langen Ortsdurchfahrt abgeschlossen sein. „Es gibt kein Vergleichsobjekt in der Größenordnung im Landkreis Bautzen, das sich in ähnlicher Weise hingezogen hat“, teilt Landratsamtssprecherin Sarah Günther mit.

Großbaustelle nennt auch Großharthaus Bürgermeister Jens Krauße (SPD) die Dauerbaustelle. „Dieses Projekt hat Kraft, Zeit und Geld gekostet. Jeder ist froh, wenn die Straße wieder freigegeben ist. Wir hatten Treibsand, teilweise Fels, immer einen hohen Wasserspiegel durch die Röderaue, eine Mehrwertsteueränderung“, zählt er nur einige Hürden während der Bauarbeiten auf. Neben dem Neubau des Regenwasserkanals ist die Kommune mit Investitionen in Höhe von einer Million Euro Eigenmittel plus Förderung zudem an Straßenbeleuchtung und Gehweg beteiligt.

Busplatz gebaut und Granitmauern saniert

Die Kreisverwaltung rechnet indes mit rund 10,5 Millionen Euro für das Projekt. Die größten Herausforderungen seien die Sicherung der Finanzierung sowie die Koordinierung der Beteiligten gewesen. Gebaut wurde seit April 2016 in drei Bauabschnitten, wozu unter anderem auch der Bau eines Buswendeplatzes mit zwei Haltestellen sowie die Sanierung von Stützmauern aus Granit nach Denkmalschutzvorgaben gehörten.

Beim derzeit laufenden dritten Bauabschnitt von rund einem Kilometer zwischen Kindergarten und Bahnübergang werden gerade noch die Nebenanlagen und die Asphaltdeckschicht fertiggestellt. Am Ortsausgang soll die Straße zu Ende aufgebaut werden, wo inzwischen Bagger und Transporter angekommen sind. Auch ein Amphibienschutz ist geplant. Leitplanken, Verkehrszeichen, Fahrbahn-Markierung fehlen auch noch. Im Bereich des Bahnübergangs wird derzeit in einer Gartenanlage als letzte Ausgleichsmaßnahme ein Teich angelegt.

Am Bahnübergang in Seeligstadt ist die Dauerbaustelle inzwischen angekommen. Hier soll noch bis Juni gebaut werden.
Am Bahnübergang in Seeligstadt ist die Dauerbaustelle inzwischen angekommen. Hier soll noch bis Juni gebaut werden. © SZ/Uwe Soeder

Einen konkreten Termin für die Übergabe der fertigen Straße gibt es noch nicht. „Wir gehen davon aus, das Vorhaben bis Juni 2022 abzuschließen“, sagt Sarah Günther. Neben Landkreis und Gemeinde gehören SachsenEnergie, die Wasserversorgung Bischofswerda mit dem Bau der Trinkwasser-Leitungen, der Abwasserzweckverband Obere Röder in Radeberg sowie die Telekom mit dem Breitband-Ausbau zu den Projektpartnern. Unter der Straße verlaufen sehr viele wichtige Leitungen, zum Beispiel für die Versorgung des Sächsischen Landeskrankenhauses Arnsdorf, sagt die Kreis-Sprecherin.

Nächste Straßenbaustelle ab Juni

Das Aufatmen über das Ende der Straßenbaustelle in der Gemeinde wird allerdings nur von kurzer Dauer sein. Voraussichtlich im Juni verwandelt sich die Bundesstraße 6 in Großharthau zur Baustelle. „Die Decke soll auf 970 Metern erneuert werden“, sagt Jens Krauße. 16 Wochen Bauzeit sind geplant. Die Ausschreibungsunterlagen bereite das Landesamt für Straßenbau und Verkehr gerade vor.