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Chemnitz: Zentralrat der Juden äußert sich

Der Zentralrat der Juden fordert mehr Einsatz gegen Antisemitismus beim Fußball. Auch Wolf Biermann äußert sich zu Chemnitz.

Von Thilo Alexe
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Dass Fans auch gegen Antisemitismus sind, zeigen  Fortuna Düsseldorfs Fans im Januar.
Dass Fans auch gegen Antisemitismus sind, zeigen Fortuna Düsseldorfs Fans im Januar. © imago

Nach rechtsextremen Vorfällen in Stadien fordert der Zentralrat der Juden mehr Engagement gegen Antisemitismus beim Fußball. Präsident Josef Schuster sagte der Heilbronner Stimme: „Es ist leider keine neue Erkenntnis, dass die Anhängerschaften einzelner Vereine von rechts unterwandert sind. Spieler werden aufgrund ihrer Herkunft, Religion oder Hautfarbe beleidigt.“

Schuster äußerte sich zu Vorfällen in Berlin und Chemnitz. Der FC Union Berlin habe sich sehr deutlich von dem Angriff auf den israelischen Spieler Almog Cohen distanziert, würdigte Schuster. Der beim FC Ingolstadt unter Vertrag Stehende Cohen wurde anlässlich des Spieles Anfang März in Berlin auf Twitter wegen seiner Herkunft beschimpft. Der User gab sich als Union-Fan aus. Der Verein erstattete Anzeige.

Schuster sprach auch über die Ehrung eines verstorbenen rechtsextremen Fans in Chemnitz im Stadion vor mehr als einer Woche und verglich das mit Berlin. „In Chemnitz war die Reaktion leider nicht so eindeutig. Ich hoffe, dass sich Klubs grundsätzlich klar gegen Antisemitismus und Rassismus positionieren. Auch auf die Gefahr hin, dass einige ihrer ‚Fans‘ nicht mehr ins Stadion kommen.“

In der Freien Presse äußerte sich auch der Liedermacher Wolf Biermann zu Chemnitz. Die ausländerfeindlichen Proteste nach dem Tod eines 35-Jährigen am Rande des Stadtfestes 2018 bezeichnete er als „Orgie des Fremdenhasses“. Er fügte hinzu: „Aber zum Glück gibt es auch in Sachsen viele lebenskluge Menschen, die mich begeistern. Sie bieten solchen Wutbürgern eine Stirn, hinter der die Vernunft regiert.“