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Mittelsachsen: Bildungsticket sorgt für Kritik

Linke und FDP in Sachsen beklagen Unstimmigkeiten beim Bildungsticket. Nun wird eine Nachbesserungen gefordert.

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Linke und FDP in Sachsen haben Ungereimtheiten beim Bildungsticket beklagt und Nachbesserungen verlangt.
Linke und FDP in Sachsen haben Ungereimtheiten beim Bildungsticket beklagt und Nachbesserungen verlangt. © dpa/Britta Pedersen (Symbolbild)

Linke und FDP in Sachsen haben Ungereimtheiten beim Bildungsticket beklagt und Nachbesserungen verlangt. Hintergrund ist ein Bericht der Chemnitzer "Freien Presse" vom Donnerstag, wonach der Verkehrsverbund Mittelsachsen sein bisheriges preisgünstigeres Schülerticket abschaffen und nur noch das Bildungsticket anbieten will - mit Folgen für 38.000 Schülerinnen und Schüler.

Das Bildungsticket sollte Licht in den "Tarifdschungel" bringen. Es kostet 15 Euro pro Monat und gilt für alle Busse und Bahnen - aber nur in dem Verkehrsverbund, in dem Kinder und Jugendlichen am meisten unterwegs sind. Das Land beteiligt sich pro Jahr mit 50 Millionen Euro an den Kosten und gab auch früher schon Zuschüsse für die Schülerbeförderung. Die Landkreise können die Schüler in eigener Regie zusätzlich entlasten. Deshalb kostet im Vogtland das Ticket nur 120 Euro im Jahr und nicht 180 wie beim Bildungsticket üblicherweise.

"Das Bildungsticket wurde zum Schuljahresbeginn mit dem Versprechen eingeführt, dass alle Schülerinnen und Schüler im Freistaat ein einheitliches und günstiges Ticket für Bus und Bahn bekommen würden. Doch dieses Versprechen wurde nicht eingehalten", erklärte Linke- Politiker Marco Böhme. So seien Azubis, Kolleg-Schüler und auch Freiwilligendienstleistende bisher ausgenommen. Zudem gebe es nach wie vor unterschiedliche Regelungen in den Verkehrsverbünden, etwa zur Mitnahme von Fahrrädern.

"Von einem sachsenweit einheitlichen günstigen Ticket für alle jungen Menschen sind wir meilenweit entfernt. Wenn das Bildungsticket in bestimmten Landkreisen zu höheren Preisen für den Schülerverkehr führt, ist etwas schiefgelaufen. Genau davor hatten wir gewarnt", betonte Böhme. Die Bedingungen für das Ticket müssten spätestens zu Beginn des Schuljahres 2022/2023 sachsenweit angepasst werden und der Preis auf zehn Euro pro Monat bei landesweiter Gültigkeit sinken - auch für diejenigen, die bislang ausgenommen seien.

"Gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht", kommentierte FDP- Landesvize Tino Günther den Streit um das Bildungsticket. Die Regierung habe damit Eltern der Schülerinnen und Schüler unter die Arme greifen wollen. In der Umsetzung führe das allerdings aktuell zu "Chaos" in den Verkehrsverbünden: "Wenn dadurch eine Busfahrt auf dem Land mehr kostet als vor der Einführung des Bildungstickets, dann ist eindeutig das Ziel verfehlt worden", betonte der Politiker aus dem Erzgebirge. In Zeiten steigender Inflation dürfe man Eltern nicht zusätzlich mit Ausgaben für die Bildung ihrer Kinder belasten. (dpa)