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Chemnitzer Polizei prüft schwere Vorwürfe

Eine kenianische Familie soll Opfer von Polizeigewalt geworden sein. Eine Anzeige liegt nicht vor, doch die Ermittlungen laufen trotzdem.

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© Armin Weigel/dpa

Chemnitz. Nach schweren Vorwürfen gegen Polizisten bei einem Einsatz in Chemnitz strebt die Polizei eine baldige Zeugenvernehmung der betroffenen kenianischen Familie an. Eine Anzeige von ihnen liege allerdings nicht vor, sagte Polizeisprecherin Jana Ulbricht am Montag. Ermittelt werde daher von Amts wegen wegen des Verdachts auf Körperverletzung im Amt.

Der umstrittene Einsatz datiert auf den 31. Januar. Die Polizisten gingen damals einem Hinweis auf Ruhestörung nach. Dabei sollen eine Frau und ein Mann verletzt worden sein. Die alkoholisierte Frau war nach Polizeiangaben in Gewahrsam genommen worden, weil sie uneinsichtig war und die Ruhestörung fortsetzen wollte.

Dem MDR hatte sie berichtet, sie sei brutal mit Handschellen gefesselt worden und habe sich später in Anwesenheit von männlichen Beamten bei der Durchsuchung nackt ausziehen müssen. Letzterem widersprach Ulbricht: Die Durchsuchung sei nach bisherigen Erkenntnissen wie vorgeschrieben von zwei Frauen im Gewahrsamsraum vorgenommen worden. Andere Personen hätten dabei nicht Einsicht nehmen können. (SZ/dpa)