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Chemnitz: Vorbereitungen für Kulturhauptstadt Europas 2025 laufen

Viele Baumaßnahmen für das Projekt Kulturhauptstadt Europas 2025 sind in Chemnitz und der Region gestartet. Das Programm soll im kommenden Jahr stehen.

Von Andrea Schawe
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Chemnitz wird 2025 zur Kulturhauptstadt Europas.
Chemnitz wird 2025 zur Kulturhauptstadt Europas. © kairospress

Dresden. Chemnitz kommt bei den Vorbereitungen für die Kulturhauptstadt Europas gut voran. Das sei auch in Gesprächen mit bisherigen Bewerberstädten deutlich geworden, sagte Kultusministerin Barbara Klepsch (CDU) nach dem die Stadt und die Kulturhauptstadt GmbH dem Kabinett in Dresden am Dienstag über den aktuellen Stand berichtet hatte. Sachsen habe sich mit Marseille (2013), Breslau (2016) und Tartu (2024) ausgetauscht.

Das wichtigste Ziel sei es derzeit, die Projekte für 2025 auszuwählen und ein Programm zu etablieren. Die konkreten Eckpunkte sollen voraussichtlich im Herbst 2024 vorgestellt werden. "Die Kulturhauptstadt ist in der Region derzeit das mit Abstand bedeutendste Kulturprojekt", so Klepsch. Die Ausrichtung sei für Chemnitz und die gesamte Region eine Chance zur Präsentation und internationaler Vernetzung.

Die Kulturhauptstadt Europas ist in Chemnitz bereits sichtbar. In der Stadt und der Region werden derzeit öffentliche Plätze umgestaltet, Radwege gebaut und Parks angelegt. Am Kunst- und Skulpturenweg Purple Path wurden Werke von regionalen und internationalen Künstlern installiert. Er führt auf 200 Kilometern durch 38 Kommunen in der Region und soll die Geschichte des Erzgebirges vom Bergbau zu einer Industrieregion verdeutlichen.

Chemnitzer Oberbürgermeister weist Kritik zurück

In acht Makerhubs sollen Kreative aus ganz Europa zusammenkommen und traditionelles Handwerk mit Innovation und Nachhaltigkeit verbinden. Das Projekt "3.000 Garagen" soll die Menschen in Chemnitz und ihre Biografien zeigen. In Chemnitz wurden zu DDR-Zeiten mehr als 22.000 Garagen gemeinschaftlich gebaut, die heute noch ein Ort für Nachbarschaftsbegegnungen sind, sagte Stefan Schmidtke, Geschäftsführer der Kulturhauptstadt GmbH.

Regelmäßig finden außerdem Veranstaltungen statt. Am Freitag startet etwa die europäische Friedensfahrt mit mehr als 200 Radfahrern von Görlitz über Polen und Tschechien nach Chemnitz.

Der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD) wies Kritik an der Planung zurück. "Kulturhauptstadt Europas ist kein einmaliges Event, sondern ein Arbeitsprozess." Chemnitz habe die Jury gerade wegen der Kleinteiligkeit der Projekte in der Bewerbung überzeugt. Schulze betonte, dass die Bürgerinnen und Bürger der Stadt, der Region und aus ganz Sachsen aufgerufen sind, teilzuhaben und mitzumachen.

Das Budget der Kulturhauptstadt liegt bei 90 Millionen Euro, 50 Millionen Euro sind für das Programm geplant. Die Stadt Chemnitz will auch nach dem Jahr 2025 von der Ausrichtung profitieren und Touristen anziehen.