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Studentendemo gegen Corona-Maßnahmen in Dresden

"Studenten stehen auf" demonstriert am Samstag in der Innenstadt. Kurzzeitig sind Straßen gesperrt. Die Initiative ist eng vernetzt mit der Querdenker-Szene.

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Ein Demonstrationszug durch die Dresdner Innenstadt sorgte am Samstagmittag zeitweise für Verkehrsbehinderungen.
Ein Demonstrationszug durch die Dresdner Innenstadt sorgte am Samstagmittag zeitweise für Verkehrsbehinderungen. © René Meinig

Dresden. Ein Demonstrationszug von rund 400 größtenteils jungen Menschen hat Samstagmittag für Verkehrsbehinderungen in der Dresdner Innenstadt gesorgt. Die Demo von "Studenten stehen auf" richtete sich gegen die aktuell gültigen Corona-Maßnahmen. Die Organisatoren fordern unter anderem die Öffnung aller Bildungseinrichtungen ohne 3G-Regel.

Die Initiative bezeichnet sich selbst als "dezentrales Netzwerk von jungen Menschen, die den politischen und gesellschaftlichen Umgang mit der Pandemie, allem voran die Maßnahmen zur Eindämmung und Bekämpfung des Virus, kritisch hinterfragen". "Studenten stehen auf" ist eng vernetzt mit der Querdenker-Szene, bei der Demo in Dresden sind Querdenken-Organisator Marcus Fuchs und weitere Mitglieder des Orgateams vor Ort. Auf dem Blog der Initiative ist in Beiträgen unter anderem von einer "voranschreitenden globalen Agenda der Weltelite" die Rede.

Bilder der Demonstration von "Studenten stehen auf":

Unter dem Motto "Bildung ohne Ausgrenzung" zog die Demo vom Friedrich-List-Platz los in Richtung Innenstadt.
Unter dem Motto "Bildung ohne Ausgrenzung" zog die Demo vom Friedrich-List-Platz los in Richtung Innenstadt. © René Meinig
Die Studenten forderten, dass alle Corona-Schutzmaßnahmen aufgehoben werden.
Die Studenten forderten, dass alle Corona-Schutzmaßnahmen aufgehoben werden. © René Meinig
Rund 400 überwiegend junge Menschen zogen durch die Stadt, schätzte ein SZ-Reporter vor Ort.
Rund 400 überwiegend junge Menschen zogen durch die Stadt, schätzte ein SZ-Reporter vor Ort. © René Meinig
Die Polizei musste zeitweilig den Verkehr in der Innenstadt regeln.
Die Polizei musste zeitweilig den Verkehr in der Innenstadt regeln. © René Meinig
Auf dem Neumarkt gab es eine Kundgebung.
Auf dem Neumarkt gab es eine Kundgebung. © René Meinig
Das Logo von "Studenten stehen auf" war auch auf Fahnen zu sehen.
Das Logo von "Studenten stehen auf" war auch auf Fahnen zu sehen. © René Meinig
Auch "Captain Future" ließ sich bei der Demo blicken.
Auch "Captain Future" ließ sich bei der Demo blicken. © René Meinig
Der Demozug führte auch über den Theaterplatz.
Der Demozug führte auch über den Theaterplatz. © René Meinig
Redner stellten Verbindungen zwischen ihrem Anliegen und der friedlichen Revolution in der DDR 1989 her. Andere sprachen von Corona-Impfungen als "Menschenexperimenten".
Redner stellten Verbindungen zwischen ihrem Anliegen und der friedlichen Revolution in der DDR 1989 her. Andere sprachen von Corona-Impfungen als "Menschenexperimenten". © René Meinig
Die Jusos beteiligten sich an der Gegendemo.
Die Jusos beteiligten sich an der Gegendemo. © René Meinig

Treffpunkt der Demonstrationsteilnehmer war der Friedrich-List-Platz. Von dort aus führte der Zug in die Innenstadt auf den Neumarkt. Dort wurden Reden gehalten und gemeinsam "Die Gedanken sind frei" gesungen sowie getanzt. Später ging es weiter Richtung Theaterplatz.

Die offiziellen Studierendenvertretungen - die Konferenz Sächsischer Studierendenschaft (KSS) und der Studierendenrat der TU Dresden - hatten zusammen mit den Dresdner Jusos und "Herz statt Hetze" Gegenprotest organisiert. Sabine Giese, Sprecherin der KSS, erklärte: "Als Studierendenvertretung fühlen wir uns wissenschaftlichen Erkenntnissen und der Diskussion auf evidenzbasierten Argumenten verpflichtet. Die Gruppe 'Studenten stehen auf' leugnet genau diese bereits belegten Erkenntnisse bezüglich der Wirksamkeit von Impfungen und Tests für Covid-19. Sie gefährden mit ihrem Handeln und Forderung nach Öffnung der Bildungseinrichtungen ohne 3G-Regelung die Gesundheit all ihrer Mitstudierenden."

Dabei repräsentiere "Studenten stehen auf" höchstens einen Bruchteil der Studierendenschaft. "Voraussichtlich über 80 Prozent der Studierenden ließen sich laut Umfragen bereits impfen und viele mehr haben dies noch vor. Eine Öffnung der Hochschulen in Präsenz ist dringend notwendig - nicht zuletzt wegen der immensen psychosozialen Probleme unserer Studierenden."

Dafür brauche es eine verpflichtende und konsequent kontrollierte 3G-Regelung, so Giese weiter. "Es wurden bereits genug Studierende vergessen - nur mit großer Sicherheit können wir wieder ein Stück weit mehr Normalität erreichen."

Gegen 17 Uhr war die Demonstration beendet. (SZ)