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Corona: Weitere Fälle im Roßweiner Pflegeheim

Zwei von drei betroffenen Bewohnern liegen im Krankenhaus. In den Kliniken sind derzeit 19 von 52 Intensivbetten noch frei.

Von Maria Fricke
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Momentan aufgrund von Corona-Fällen für Besucher geschlossen: das Seniorenpflegeheim "Berta-Börner" der Diakonie Döbeln in Roßwein.
Momentan aufgrund von Corona-Fällen für Besucher geschlossen: das Seniorenpflegeheim "Berta-Börner" der Diakonie Döbeln in Roßwein. © Dietmar Thomas

Mittelsachsen. Zwei weitere Bewohner des Seniorenpflegeheims "Berta Börner" in Roßwein haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Damit ist die Zahl der Betroffenen in der Einrichtung auf drei gestiegen. Diakonie-Geschäftsführer Thomas Richter informierte am frühen Montagnachmittag über die aktuellen Entwicklungen in dem Haus. 

Noch immer warten er und seine Mitarbeiter auf die Auswertung der Abstriche von zwölf Beschäftigten, die sich bereits am Freitag haben beim Hausarzt testen lassen. Durch das Gesundheitsamt wurden weitere Tests angeordnet, die jedoch erst am Dienstag erfolgen werden. Nach Angaben von Richter soll dabei von 40 Bewohnern und Mitarbeitern ein Abstrich genommen werden. 

Personell sorgen die Corona-Infekte derzeit noch für keine großen Einbrüche in dem Haus. Wie Richter weiter sagte, befänden sich lediglich zwei Mitarbeiter derzeit krankheitsbedingt zu Hause. Ob auch sie sich mit dem Virus infiziert haben, stehe noch nicht fest. "Es kann auch ein Infekt sein", meinte Richter. 

>>>Über die Ausbreitung des Coronavirus und über die Folgen in der Region Döbeln berichten wir laufend aktuell in unserem Newsblog.<<<

Darüber hinaus seien jedoch alle Mitarbeiter im Haus und arbeitsfähig. Die Bewohner könnten demnach ausreichend versorgt werden. 

Am Freitag war bekannt geworden, dass es in dem Haus einen positiven Fall gibt. Durch einen Schnelltest habe sich am Mittwoch, 4. November, der Verdacht bei einem Bewohner bestätigt, informierte Diakonie-Geschäftsführer Richter. 

Seitdem sind die Wohnbereiche strikt getrennt worden. Auch ist das Haus für die Öffentlichkeit gesperrt worden. Aufgrund der ausgeschöpften Kapazitäten des Gesundheitsamtes war es laut Richter nicht möglich, zeitnah weitere Bewohner sowie die Mitarbeiter des Bereichs auf das Virus testen zu lassen. 

Wieder mehr freie Intensiv-Betten

Die Zahl der Nachweise in Mittelsachsen ist am Montag um 95 auf 1.850 seit Ausbruch der Pandemie gestiegen. Knapp 1.000 Personen gelten rein rechnerisch als genesen.

Aus dem Bereich Döbeln liegen sieben neue Nachweise vor. Hier ist die Zahl der Fälle auf insgesamt 269 gestiegen. Im Raum Freiberg ist der Anstieg mit 51 Fällen auf 937 weiterhin am größten. Im Altkreis Mittweida gibt es 37 neue Nachweise (643). 

Insgesamt befinden sich derzeit 1.837 Personen in Quarantäne, 26 Personen weniger als noch am Wochenende. 

Geringfügig entspannt hat sich am Montag die Lage auf den mittelsächsischen Intensivstationen. Laut DIVI-Intensivregister gab es am Montag wieder 19 freie Betten in den Kliniken. Am Freitag, 6. November, waren es zeitweise nur noch neun. Insgesamt sind in dem Register 52 solcher Betten registriert. 

Am Montag wurden nach Angaben des Landratsamtes insgesamt 76 Betroffene stationär im Krankenhaus behandelt, vier mehr als am Sonntag, acht Patienten mussten dabei beatmet werden. 

Fünf Corona-Patienten liegen derzeit auf der Intensivstation im Kreiskrankenhaus in Freiberg, so Sprecherin Dr. Ulrike Träger. Insgesamt verfügt die Einrichtung über zwölf Intensivbetten, zehn davon seien derzeit belegt. „Aktuell haben wir noch zwei Betten frei.“ 

Wenn die Kapazitäten in dem Krankenhaus ausgelastet sind, dann würde zunächst die Verlegung von Patienten auf andere Stationen, aber auch in andere Einrichtungen besprochen. In letzter Konsequenz könnte das Krankenhaus auch binnen einer Woche vier „Notbetten“ einrichten, informierte Träger.

Verlegungen nur im Ausnahmefall

In Mittweida stehen für die intensivmedizinische Betreuung insgesamt acht Betten zur Verfügung, so Krankenhaus-Sprecherin Ines Schreiber. „Bei Bedarf können weitere vier Intensivbetten in unserer Tagesklinik zugeschaltet werden. Momentan ist dies nicht der Fall.“ 

Die verfügbaren Kapazitäten würden täglich an das DIVI-Intensivregister gemeldet. „Nur in medizinisch begründeten Ausnahmefällen ist die Verlegung von Patienten angezeigt."

Diese sei derzeit auch am Klinikum in Döbeln kein Thema, wie Verwaltungsleiter Martin Preißer am Montag sagt. "In unserem Haus stehen noch Intensivbetten zur Verfügung." 

Die Helios-Klinik in Leisnig hat am Montag insgesamt sieben Patienten mit Covid-19 behandelt, einen davon auf der Intensivstation, wie aus dem Bericht der Klinik hervorgeht. 

Dieser Artikel wurde am Dienstag, 10. November, um 8.51 Uhr aktualisiert. 

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