Auch wenn es immer mehr Lockerungen gibt: Die Proteste gegen die staatlichen Anti-Corona-Maßnahmen in der Region Löbau-Zittau reißen nicht ab. Allerdings erreicht die Zahl der Teilnehmer derzeit nicht mehr die Höchstmarken der vergangenen Wochen.

In Löbau beteiligten sich dieses Mal deutlich unter 1.000 Menschen am montäglichen "Spaziergang" der Kritiker, der beim Landkreis nicht angemeldet war. Die Polizei berichtet von etwa 880 Teilnehmern. Der Aufzug startete erneut am Altmarkt, um sich dann in Richtung Bahnhof auf den Weg zu machen. Neben einer Oberlausitz-Fahne schwenkten einige Teilnehmer auch Flaggen des Königreiches Sachsen. Plakate, die sich gegen Impfpflicht richteten oder für "Maulkorbfreiheit" plädierten, waren nur wenige zu sehen. Einige Spaziergänger trugen Lichter oder Laternen. Mit dabei: Trillerpfeifen, Rasseln und Musik, beispielsweise von John Lennons "Give peace a Chance" oder Liedern von Heinz Rudolf Kunze. Der Spaziergang - begleitet von einem Polizei-Streifenwagen - verlief soweit bekannt friedlich.

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In Zittau waren augenscheinlich deutlich weniger Menschen als in den Vorwochen auf dem Markt zur angemeldeten Versammlung des Bürgerbündnis "Grüner Ring Zittau" gekommen. Laut Polizei sind es diesmal etwa 850 Teilnehmer gewesen. Sie hörten unter anderem wieder eine Presseschau über Berichte der "Staats-" und "Mainstreammedien" zum Thema Corona und sangen das Lied "Die Gedanken sind frei". Es blieb friedlich. Erstmals seit Monaten gab es keine Gegenproteste an der Nordseite des Marktes. Die Mitglieder und Sympathisanten von "Zittau gemeinsam" hatten ihren Rückzug angekündigt. Mit 16 Teilnehmern gab es zudem noch eine kleine Versammlung am Haberkornplatz. Bereits morgen Nachmittag, so hieß es, soll in Zittau die nächste Demo gegen die Corona-Maßnahmen stattfinden. Dieses Mal explizit gegen die Impfpflicht.

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In Ebersbach war keine Veränderung zu den Vorwochen zu erkennen: Die Protestler trafen sich zum friedlichen "Spaziergang" mit Leuchten, Fackeln, aber wie immer ohne Transparente und Schilder. Der "Spaziergang" war nicht angemeldet, die Polizei aber vor Ort. Sie schätzte die Teilnehmerzahl diesmal aber nur auf 170.

Weitere Versammlungen beziehungsweise Aufzüge gab es ebenso in Herrnhut mit 250 Personen sowie in Neugersdorf mit 25.

Insgesamt, so berichtet die Polizei, sind die Versammlungen und Aufzüge in den Landkreisen Görlitz und Bautzen friedlich verlaufen. In der Summe zählte die Polizei bei den angezeigten und nicht angezeigten Versammlungen knapp 9.300 Teilnehmer.

Im Ergebnis des Einsatztages stehen 17 angezeigte Verstöße gegen das Versammlungsgesetz - vier davon betreffen die Aktionen in Herrnhut, Ebersbach, Neugersdorf und Löbau, weil sie nicht angemeldet waren. Im Landkreis Bautzen gab es zudem einen tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte, eine Beleidigung sowie eine Körperverletzung. (SZ)