Bundesregierung widerspricht Dierichs Corona-Statistik
Das Bundesgesundheitsministerium widerspricht der These des Zittauers Prof. Peter Dierich, nach der es mehr Impf-, als Corona-Tote gegeben habe und die er am Montag auf dem Markt öffentlich verkündet hat, entschieden.
"Die Angaben sind falsch", teilte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums auf SZ-Anfrage mit. "Eine derartige Behauptung hält einer wissenschaftlichen Überprüfung mit den tatsächlichen Fakten nicht stand."
Dierich stützt sich bei seiner Aussage auf die Angabe von 2.255 "Verdachtsfällen von Nebenwirkungen mit tödlichem Ausgang" nach Impfungen im Zeitraum von 27. Dezember 2020 bis 31. Dezember 2021 aus dem kürzlich veröffentlichten Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts. "Das Institut sagt aber selber, dass nur zwei bis drei Prozent der wirklichen Fälle gemeldet werden", erklärte Dierich am Montag auf dem Markt. "Das stimmt zufällig ganz klar überein mit Forschungen amerikanischer Wissenschaftler, die festgestellt haben, dass man diese Zahlen etwa mit 45 multiplizieren muss." Das tat er. "Dann kommt man auf rund 100.000 Impftote in einem Jahr in Deutschland", so Dierich. "Dem stehen 120.000 Corona-Tote in zwei Jahren gegenüber." Dabei gehe es ihm nicht um die genauen hochgerechneten Zahlen, sondern um die Größenordnung.
Das Ministerium hält dagegen. Die 2.255 Verdachtsfälle "bedeuten nicht, dass ein ursächlicher Zusammenhang mit der Impfung tatsächlich besteht", so der Sprecher. "Diese Fälle werden auf einen ursächlichen Zusammenhang mit der Impfung überprüft." Nur in 85 Einzelfällen hat das Institut "den ursächlichen Zusammenhang mit der Impfung als möglich oder wahrscheinlich bewertet." Zudem zeige sich kein Anstieg und somit kein Risikosignal im Vergleich mit der statistisch zu erwartenden Anzahl an Todesfällen im gleichen Zeitraum.
Dierich ist emeritierter Mathematik-Professor und Gründungsrektor der Hochschule Zittau/Görlitz sowie einer der Organisatoren der montäglichen Proteste gegen die staatlichen Anti-Corona-Maßnahmen in Zittau. Seine Statistiken sind seit Anfang der Pandemie umstritten.