SZ + Freital
Merken

SOE: Aktuelle Corona-Welle geht an Intensivstationen vorbei

In den Weißeritztalkliniken musste lange Zeit kein einziger positiv getesteter Patient auf der Intensivstation behandelt werden. Isolierstationen sind nicht mehr nötig.

Von Gunnar Klehm
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Immer weniger Patienten in den Weißeritztalkliniken sind positiv auf das Coronavirus getestet.
Immer weniger Patienten in den Weißeritztalkliniken sind positiv auf das Coronavirus getestet. © Boris Roessler/dpa

In den Helios Weißeritztalkliniken in Freital und Dippoldiswalde wurden mit Stand von Mittwoch, 10. August, zehn Patienten auf Normalstationen behandelt, die bei der stationären Aufnahme positiv auf den Coronavirus getestet wurden. Auf der Intensivstation muss seit zwei Wochen zum ersten Mal wieder ein einziger Corona-Patient behandelt werden.

Statistik der stationären Patienten in den Helios-Weißeritztal-Kliniken, die positiv auf den Coronavirus getestet wurden.
Statistik der stationären Patienten in den Helios-Weißeritztal-Kliniken, die positiv auf den Coronavirus getestet wurden. © Helios-Kliniken

Das ist vergleichsweise wenig. Anfang des Jahres 2022 mussten im Schnitt noch bis zu 70 Corona-Patienten täglich stationär in Freital und Dippoldiswalde behandelt werden. Damit geht die aktuelle Corona-Welle offensichtlich an den Intensivstationen der Helios-Kliniken vorbei. Zudem ist die Mehrheit der positiv getesteten Patienten nicht wegen Lungen- oder Bronchialerkrankungen in der Klinik, sondern wegen anderer Krankheiten oder Verletzungen.

Sonderrolle der Klinik in Kreischa

Seit Mitte Juli melden die Gesundheitsämter wieder zunehmend positiv auf den Coronavirus getestete Personen - deutschlandweit und auch im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Das fällt hierzulande mit dem Beginn der Sommerferien und verstärkter Reisetätigkeit zusammen. Auch finden wieder vermehrt Großveranstaltungen statt. Über einen Zusammenhang kann aber nur spekuliert werden.

Die Helios Klinik Freital arbeitet aktuell ohne gesonderte Isolierstationen.
Die Helios Klinik Freital arbeitet aktuell ohne gesonderte Isolierstationen. © Karl-Ludwig Oberthür

Am Donnerstag, 11. August, meldete das Landratsamt insgesamt 539 Personen, die nachweislich positiv getestet sind. Die Inzidenz wird vom Robert-Koch-Institut mit 271 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern in den letzten sieben Tagen angegeben. Im Juli lag sie über 500. Allerdings geben die Inzidenzen nicht genau die Infektionslage wider, weil nicht mehr auf jeden positiven Schnelltest ein PCR-Test folgt und sich insgesamt weniger Personen anlasslos testen lassen.


Das Zentrums für Medizinische Informatik meldet zwar weiterhin für den Landkreis eine hohe Zahl an Corona-Patienten, die auf Intensivstationen behandelt werden. Am Donnerstag waren es 23. Dabei muss man aber immer die Sonderrolle der Klinik Bavaria Kreischa beachten. Dort werden Reha-Patienten zur Entwöhnung von Beatmungsgeräten behandelt - darunter Corona-Patienten -, die bei Weitem nicht nur aus dem Landkreis kommen. Akute Erkrankungen werden jedoch nicht dort, sondern in den Krankenhäusern in Freital, Pirna oder Sebnitz behandelt.

Kleine Welle in Pirna

In den Helios-Weißeritztal-Kliniken gibt es aufgrund der geringen Zahl von Corona-Patienten inzwischen auch ein anderes Corona-Management. Extra Isolierstationen werden nicht betrieben. Positiv getestete Patienten werden nach Klinikangaben auf den jeweiligen Stationen nach Befund behandelt aber isoliert und entsprechend der strengen Hygienevorschriften.

Positiv getestete Patienten, die stationär in der Helios-Klinik Pirna behandelt werden.
Positiv getestete Patienten, die stationär in der Helios-Klinik Pirna behandelt werden. © Helios-Kliniken

In der Helios-Klinik Pirna ist dagegen aber tatsächlich eine kleine sommerliche Corona-Welle auch an den Patientenzahlen ablesbar. Dort wurden am Donnerstagmittag 11 positiv getestete Patienten auf Normalstationen gemeldet und eine auf der ITS. In der Vorwoche waren es noch über 20. Also schwächt sich auch im östlichen Teil des Landkreises das Infektionsgeschehen sichtbar ab, wenn man ausschließlich die Patientenzahlen zum Maßstab nimmt. Zudem ist auch in Pirna eine große Anzahl der positiv getesteten Patienten nicht wegen einer Lungen- oder Bronchialerkrankung in der Klinik.