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Pirna bereitet öffentlichen Corona-Dialog vor

Nach teils gewalttätigen Protesten will die Stadt mit den Menschen ins Gespräch kommen – und arbeitet mit dem Stadtrat an verschiedenen Angeboten.

Von Thomas Möckel
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Nach Corona-Protesten: Im Mai 2020 lud Pirnas OB Hanke (l.) zum öffentlichen Dialog auf den Markt.
Nach Corona-Protesten: Im Mai 2020 lud Pirnas OB Hanke (l.) zum öffentlichen Dialog auf den Markt. © Archiv: Daniel Förster

Gemäß der in der neuen Coronaschutzverordnung vorgesehenen Lockerungen bereitet die Stadt Pirna derzeit einen öffentlichen Dialog vor, um nach den vielen Einschränkungen in den zurückliegenden Wochen wieder mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Anlass dafür sind auch die teils gewalttätigen Auseinandersetzungen bei den Corona-Protesten an den vergangenen Montagen.

Nach Auskunft des Rathauses fand schon in der vorletzten Woche auf Einladung des Pirnaer Oberbürgermeisters Klaus-Peter Hanke (parteilos) ein Gespräch mit den Bürgermeistern der Region, den Vertretern der Polizeidirektion Dresden sowie der Versammlungsbehörde in Pirna statt. Ziel dessen war es, in der Landeshauptstadt für Lockerungen im Versammlungsrecht sowie in den Städten für ein friedliches Miteinander zu werben.

Demos werden ausgewertet

In dieser Woche nun will die Stadt gemeinsam mit den Fraktionschefs der Stadtratsfraktionen und der Polizei das Versammlungsgeschehen der vergangenen Wochen auswerten. Darüber hinaus bereitet das Rathaus derzeit Dialogangebote unter freiem Himmel vor. „Nachdem nun die Lockerungen im Versammlungsrecht solche Formate wieder zulassen, wollen wir wieder in der Öffentlichkeit zur gemeinsamen Diskussion laden. Ziel muss es sein, dass wir einander friedlich zuhören und gegenseitig in sachlichem Ton Standpunkte austauschen – damit wir uns in unserer Stadt auch weiterhin respektvoll begegnen können“, sagt Hanke.

Der Rathauschef hatte dazu bereits am 10. Januar eine stille Aktion mit dem Titel „Eine Kerze für Pirna“ initiiert. Damit warb er für Anstand, Respekt und Mitmenschlichkeit. Die Kerze als Symbol wurde einen Abend lang per Lichtbild ans Rathaus projiziert. Inzwischen hängt jetzt dort dauerhaft eine große Plane mit dem Aktions-Motiv.

Hanke hatte nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020, der auch schon von gewalttätigen Corona-Protesten überschattet war, auf dem Markt Bürgerdialoge initiiert und darüber hinaus Corona-Kritiker zu einer Podiumsdiskussion mit Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) geladen.