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Protest-Demo gegen Corona-Maßnahmen in Dresden

Hunderte Gegner von Corona-Maßnahmen ziehen am Montagabend kreuz und quer durch die Dresdner Innenstadt. Die Polizei begleitet sie.

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Protestzug am Montagabend in der Dresdner Innenstadt.
Protestzug am Montagabend in der Dresdner Innenstadt. © privat

Dresden. Erneut sind am Montagabend mehrere Hundert Impfgegner und Kritiker der Corona-Maßnahmen durch die Dresdner Innenstadt gezogen. Mehrfache Aufforderungen der Polizei, einen Versammlungsleiter zu benennen, blieben ohne Erfolg.

Man werde deshalb Anzeige gegen Unbekannt wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz erstatten, so die Beamten. Das traf schließlich drei Teilnehmer des größten Aufzugs. Dabei handelte es sich laut der Polizei um drei Deutsche im Alter von 18, 21 und 25 Jahren. Sie seien "drei Wortführer der Protestaktion" gewesen, so die Beamten.

Der Protestzug führte unter anderem durch den Großen Garten, über den Pirnaischen Platz, den Postplatz, den Altmarkt und die Wilsdruffer Straße. Die Polizei sprach in der Hauptzeit von etwa 800 Teilnehmern. Zudem seien etwa 150 Autos an einem Fahrzeug-Korso durch die Innenstadt beteiligt gewesen.

Unter anderem auf der Seestraße, der Lennéstraße, der Stübelallee sowie der Wilsdruffer Straße setzten sich Gegner der sogenannten "Querdenker" auf die Fahrbahn, um deren Aufzug zu stoppen. Die Polizei schirmte diese Gegendemonstranten ab und leitete die Kritiker der Corona-Maßnahmen an ihnen vorbei. An der Spitze des Aufzugs liefen mehrere Teilnehmer, die zwei Spruchbänder trugen. Beide stammten von der als rechtsextrem eingestufte Kleinpartei "Freie Sachsen". Die AfD umkreiste die "Spaziergänger" unterdessen mit einem Kleintransporter samt einem Anhänger. Auf dem Hänger: ein Werbeplakat der Partei zur Ablehnung der Impfpflicht.

Weitere nicht angezeigte Protestaktionen von Kritikern der Corona-Maßnahmen fanden laut der Polizei auf der Striesener Straße in der Johannstadt, am Hebbelplatz in Cotta und auf der Kieler Straße in Klotzsche statt. Außerdem liefen sogenannte Querdenker wieder durch Laubegast. Auch im Zusammenhang mit diesen Aufzügen leitete die Polizei Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen das Sächsische Versammlungsgesetz ein.

Alle Aufzüge haben den Verkehr behindert, insbesondere der im Stadtzentrum. Weil nicht klar war, wo die "Spaziergänger" langlaufen würden, mussten insbesondere die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) immer wieder kurzfristig Bahnen und Busse stoppen oder umleiten. Das betraf unter anderem alle Straßenbahnen, die auf der Grunaer Straße, der Lennéstraße, dem Straßburger Platz und dem Pirnaischen Platz fahren. Auch auf der Wallstraße und am Postplatz mussten sich DVB-Fahrgäste gedulden, weil die "Querdenker" die Gleise blockierten. (SZ/csp/lex)