Dresden. Corona-Schutzimpfungen sollen in Sachsen schon bald auch in Hausarztpraxen möglich sein. Ein entsprechendes Konzept befindet sich derzeit in Abstimmung zwischen Sozialministerium, Landesärztekammer, Kassenärztlicher Vereinigung und Hausärzteverband, bestätigte die Landesärztekammer. Dafür würden zunächst sogenannte Pilotpraxen ausgewählt, um die Organisation und die Abläufe zu testen.
„Die Praxen müssen vergleichsweise groß sein, und das Personal muss für den Umgang mit den empfindlichen mRNA-Impfstoff geschult werden“, sagte Ingrid Dänschel, Vorstandsmitglied im Deutschen Hausärzteverband und Hausärztin in Lunzenau (Landkreis Mittelsachsen), unserer Redaktion.
Impfungen beim Hausarzt sollten aus ihrer Sicht zunächst älteren Menschen über 80 vorbehalten bleiben, für die die Fahrt zu einem Impfzentrum zu beschwerlich ist. Wenn genügend Dosen des Herstellers Astrazeneca verfügbar seien, könnten diese dann ebenfalls von niedergelassenen Ärzten verimpft werden.
Parallel sollten die Schutzimpfungen aber auch weiterhin in den Impfzentren erfolgen – und dort vorrangig für Berufstätige, betont Dänschel, die selbst im Impfzentrum Mittweida im Einsatz ist: „Dort haben wir viel mehr Kapazitäten und eine andere Logistik.“ Sobald genügend Impfstoff vorrätig ist, sollten die Impfzentren auch ihre Öffnungszeiten erweitern.
Die Allgemeinmedizinerin plädiert wie Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) dafür, den Vektorimpfstoff von Astrazeneca auch für Lehrer und Erzieher zur Verfügung zu stellen. (rnw/sk)