SZ + Sachsen
Merken

So steht Sachsen zu hartem Lockdown

Laut einer Umfrage plädiert eine knappe Mehrheit für ein Herunterfahren des öffentlichen Lebens. In Sachsen könnte dies nach Ostern Realität werden.

Von Tobias Winzer
 2 Min.
Teilen
Folgen
Leere Einkaufsstraßen - das wäre eine der Folgen eines neuerlichen harten Lockdowns.
Leere Einkaufsstraßen - das wäre eine der Folgen eines neuerlichen harten Lockdowns. © Christian Juppe

Besorgniserregende Infektionszahlen und wieder mehr Patienten in den Krankenhäusern - kurz vor Ostern spitzt sich die Corona-Lage nicht nur in Sachsen, sondern in ganz Deutschland zu. Nachdem Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in der vergangenen Woche zunächst eine "Osterruhe" mit zusätzlichen Ruhetagen verordnet hat, dies aber wenig später zurücknehmen musste, werden die Rufe nach einem scharfen Lockdown nun wieder lauter. Manche wünschen sich in dem Zusammenhang auch, dass sich der Bund stärker gegen die Länder durchsetzt und beispielsweise einen Lockdown für ganz Deutschland verhängt.

Wie eine repräsentative Umfrage zeigt, würde eine knappe Mehrheit der Sachsen dies unterstützen. Gemeinsam mit den Meinungsforschern von Civey hat sächsische.de gefragt: Sollte Deutschland sofort in einen härteren Lockdown zurückkehren?

Das Ergebnis für Sachsen: Rund 54 Prozent beantworten diese Frage mit Ja. Ein relativ großer Anteil von rund rund 41 Prozent spricht sich jedoch dagegen aus. Rund fünf Prozent der Sachsen sind bei der Frage unentschieden.

Ob der Lockdown für ganz Deutschland kommt, ist jedoch ungewiss. Die einzelnen Bundesländer sind für die Corona-Schutzverordnungen zuständig.

Sachsens Landesregierung hat die neuen Corona-Regeln am Dienstag beschlossen. Sie sollen ab Donnerstag gelten. Dort ist auch aufgeführt, wann ein Lockdown in Kraft treten würde. Sind mehr als 1.300 Betten auf Normalstationen in sächsischen Krankenhäusern mit Covid-19-Patienten belegt, müsste sich die sächsische Landesregierung drastischere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie überlegen. Prognosen sagen voraus, dass dies am 11. April der Fall sein könnte. Derzeit sind nach Angaben des Freistaats 1.054 Betten belegt.

An der Umfrage wurde bisher bundesweit 7.441 Mal teilgenommen. Aus 5.036 Stimmen wurde eine Stichprobe gezogen, die der Grundgesamtheit der Wahlbevölkerung entspricht. Die Stichprobe für die Sachsen-Zahlen besteht aus 358 Personen. Wie Umfragen mit Civey funktionieren, wird in diesem Artikel (mit Video) erklärt.