Merken

Das erste Wasser nach dem Umbau

Der Regenerierungsteich wird derzeit vollgepumpt. Zum Test, ob die ausgebrachten Folien auch wirklich dicht sind.

Teilen
Folgen
NEU!
© Anne Hübschmann

Von Thomas Riemer

Großenhain. Christian Thiel hat seinen Humor nicht verloren. „Pünktlich zum Abbaden kommt das erste Wasser ins Bad“, sagt der langjährige Schwimmmeister im Großenhainer Strand-, später Naturerlebnisbad. Während die meisten Freibäder um den 15. September traditionell ihre Saison beenden, wird es um die Großenhainer Freizeiteinrichtung in diesen Tagen ernst.

Christian Thiel entgeht auch dieser Moment nicht.
Christian Thiel entgeht auch dieser Moment nicht. © Anne Hübschmann

Für die Bauarbeiter, die an der Umgestaltung beteiligt sind, ist es eine „Feuerprobe“: Der Regenerierungsteich wird seit letzter Woche nach und nach mit Wasser gefüllt. Mitte dieser Woche soll er bis kurz vor den Rand voll sein – und dann wird sich zeigen, ob die dort ausgebrachten Folien den Härtetest bestehen und dicht sind. Die olivgraue Folie war in den letzten Monaten akribisch verlegt worden, die Farbe bewusst gewählt.

Natürlich hoffen jetzt zunächst einmal alle Beteiligten, dass dieser Schritt von Erfolg gekrönt wird. Denn Bauverzug kann und will sich niemand leisten. Ist die Folie im Regenerierungsteich in Ordnung, wird das Wasser danach umgehend ins benachbarte Becken gepumpt, wo künftig die Schwimmer ihre Bahnen ziehen wollen.

Das Wetter muss passen

Im Teich selbst können dann die Kiesschichten sowie die Druckwasserleitungen eingebracht werden. So geht das Schritt für Schritt weiter. „Bis Ende Oktober sollen in allen Bereichen die Folien liegen“, sagt Großenhains Stadtbaudirektor und Bürgermeister Tilo Hönicke. Das betrifft insbesondere das künftige Nichtschwimmerareal sowie das Becken rund um den Sprungfelsen. Dort wurde gerade in den letzten Tagen emsig gewerkelt, demnächst werden die Gerüste verschwinden. Für den Dichtheitstest braucht es dann vor allem passendes Wetter. „Es muss bis Ende Oktober halten, um einen ,Gegenpol‘ zum Grundwasserdruck zu haben“, so Tilo Hönicke.

Immerhin wären die Umbauarbeiten damit wieder annähernd im Zeitplan, den sich Planer und Stadtverwaltung gestellt haben. Denn bislang waren alle Beteiligten durch Ungereimtheiten im Bauablauf, vor allem aber auch die wechselnden Witterungsverhältnisse in diesem Jahr vor enorme Herausforderungen gestellt worden. Extremer Regen im März, der April brachte aufgeweichte Böden, der Hitze-Sommer mit geschätzten 50 Grad in der Baugrube – keine optimalen Voraussetzungen. Dass damit auch höhere Kosten für den Umbau als ursprünglich geplant entstehen würden, sorgte im Stadtrat für Unbehagen. Letztlich stimmte er zähneknirschend dem finanziellen „Nachschlag“ zu.

Aus jetziger Sicht ist nun eine pünktliche Wiedereröffnung zu Beginn der 2019er Badesaison drin. Bis dahin wird Christian Thiel – wie auch bisher schon – sicherlich fast täglich auf „seiner“ Baustelle nach dem Rechten sehen. Dann prüft er die bereits vorhandene Technik, klopft an anderer Stelle den Beton ab, schaut auf die einzelnen Areale. Das neue Bad hat er schon bis ins letzte Detail vor Augen. Und man darf sicher sein, dass der Schwimmmeister a. D. im kommenden Jahr einer der Ersten ist, der hier anbadet.