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Das will Dresdens Linke besser machen

Beim Stadtparteitag wurden die Verluste bei der Kommunalwahl analysiert. Die Devise lautet jetzt: Vor der Landtagswahl noch mehr mit Bürgern reden.

Von Kay Haufe
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Bei der Kommunalwahl in Dresden, die parallel zur Europawahl stattfand, hatte die Linke Verluste einstecken müssen.
Bei der Kommunalwahl in Dresden, die parallel zur Europawahl stattfand, hatte die Linke Verluste einstecken müssen. ©  dpa/Robert Michael

Trotz gestiegener Wahlbeteiligung büßte die Linke in Dresden fünf Prozent zur Kommunalwahl im Mai ein. An diesem Sonnabend analysierten die 120 Teilnehmer beim Stadtparteitag, woran das lag und wo die Partei am Schwächsten abgeschnitten hat, sagt Stadtverbandsvorsitzende Anne Holowenko. „Konnte die Linke bisher in Zschertnitz und Prohlis immer sehr gute Ergebnisse erzielen, hat sie die beiden Viertel jetzt klar an die AfD verloren. „Da müssen wir weiter untersuchen, wie wir unsere politischen Ziele dort wieder glaubwürdiger an die Menschen vermitteln“, sagt Holowenko. 

Und das muss schnell gehen, denn bereits in vier Wochen beginnt der Landtagswahlkampf. „Klar ist, dass es das eine Patentrezept für den Wahlkampf in Dresden nicht gibt“, sagt die Stadtchefin. Denn während in der Altstadt, wo überwiegend ältere Dresdner zuhause sind, der Wahlstand der Linken jeden Freitag auf dem Lingnermarkt gut besucht ist, zieht das in Plauen, wo es eine sehr altersgemischte Bevölkerung gibt, gar nicht. Doch auch dieser Stadtteil ist neben Pieschen einer der Linken-Hochburgen, wo ihre Kandidaten zur Stadtratswahl am besten abgeschnitten haben. „In Plauen haben wir die besten Erfahrungen mit den Gesprächen vor Ort gemacht, wo wir beispielsweise auf Spielplätzen unterwegs waren und Eltern direkt angesprochen haben“, sagt Holowenko. Die hätten Zeit gehabt und erfreulich gut darauf reagiert, was sie auch in Mails und Briefen an die Partei zum Ausdruck gebracht hätten.

Vor allem bei jungen Leuten habe der mobile Straßenwahlkampf gut funktioniert, wo sie direkt auf dem Weg zur Uni oder nach Hause angesprochen wurden. „Wir haben auch über Facebook und Instagram 100.000 Leute erreicht. Der Weg geht jetzt trotz aller Kritik an unserem Ergebnis nach vorn“, sagt die Stadtvorsitzende. Mut dazu mache die gute Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl, zudem gewinne die Linke, deren Mitglieder einen relativ hohen Altersdurchschnitt haben, seit 2017 hunderte junge Mitglieder pro Jahr dazu.

„Unser Fazit ist: Noch mehr Gespräche mit den Bürgern führen statt Wahlkampfflyer und Plakate“, so Holowenko. Dabei gehe es nicht darum, den Leuten nach dem Mund zu reden, sondern ihre Probleme ernst zu nehmen.