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Das zweite Weihnachtskind

Ein junges Paar kommt aus schwierigen Verhältnissen. Sie erwarten in Großenhain ihr zweites Baby. Doch sie sind ohne Erlaubnis des Jobcenters umgezogen.

Von Kathrin Krüger
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Katie Schwarz und Benjamin Noack warten auf ihr zweites Baby. Auch ihr erster Sohn Julian kam vor knapp einem Jahr während der Feiertage zur Welt.
Katie Schwarz und Benjamin Noack warten auf ihr zweites Baby. Auch ihr erster Sohn Julian kam vor knapp einem Jahr während der Feiertage zur Welt. © Kristin Richter

Großenhain. Katie Schwarz möchte in die Sozialpädagogik und eine Ausbildung am Großenhainer Berufsschulzentrum machen. Benjamin Noack hat einen Hauptschulabschluss und will die Realschule nachholen, um in die IT-Branche zu kommen. Doch vorerst erwarten die beiden 19-Jährigen ihr zweites Kind. Auch Sohn Julian kam im Dezember vor einem Jahr zur Welt – im Riesaer Krankenhaus. Weil Katie und Benjamin da grade auf Familienbesuch waren – Katie stammt aus Großenhain – blieben sie einfach hier.

Doch beide sind beim Jobcenter Neubrandenburg registriert, wo die jungen Leute sich in einer Wohngruppe kennenlernten. Katie und Benjamin hatten früher Probleme in der Schule und in der Familie. Deshalb wurden sie von der Jugendhilfe betreut. Dann kümmerte sich das Jobcenter um die jungen Leute. Doch die Erstausstattung für Sohn Julian wurde von Neubrandenburg nicht mehr bezahlt.

Seit August wohnen Katie und Benjamin nun im Preuskerviertel. Die Wohnung ist schön, doch die jungen Leute sind kaum eingerichtet. Deshalb wandten sie sich an die Familienhilfe der Diakonie. „Beide zeigen Bereitschaft, die sozialpädagogische Beratung durch unseren Träger in Anspruch zu nehmen“, so Thomas Eisenhauer. Für eine bessere Ausstattung der jungen Familie kam er auch auf die Idee, eine Spende bei der Stiftung Lichtblick zu beantragen.

Und Lichtblick konnte unbürokratisch helfen. 500 Euro wurden für Möbel, weiteres Inventar und die Lebenshaltungskosten bereitgestellt. „Das macht uns die Situation angenehmer, es war ein Glücksmoment“, bedanken sich Katie und Benjamin. Sie konnten einen Tisch, eine Wickelkommode und eine Schrankwand anschaffen. Auch die Kaution für die Wohnung muss noch abgezahlt werden.

Die drei ersten Monate im Leben des zweiten Kindes will Vater Benjamin noch zu Hause bleiben. Dann, so verspricht der gebürtige Cottbuser, will er sich um seine berufliche Entwicklung kümmern. Mag auch der Lebensstart für die beiden jungen Leute schwierig gewesen sein – jetzt haben sie ein gemeinsames Zuhause, viele Freunde und Anlaufstellen. Ihre Kinder sollen in glücklicher Umgebung aufwachsen.