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38 Prozent der Studierenden waren 2021 armutsgefährdet

Studenten waren im vergangenen Jahr armutsgefährdet. Das geht aus einer Statistik des Statistischen Bundesamtes hervor.

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38 Prozent der Studierenden waren laut einer Statistik des Statistischen Bundesamtes 2021 armutsgefährdet.
38 Prozent der Studierenden waren laut einer Statistik des Statistischen Bundesamtes 2021 armutsgefährdet. © Julian Stratenschulte/dpa

Wiesbaden. In Deutschland waren im vergangenen Jahr laut Statistik knapp 38 Prozent der Studentinnen und Studenten armutsgefährdet. Noch höher war das Armutsrisiko bei Studierenden, die allein oder ausschließlich mit Kommilitonen zusammenlebten (76,1 Prozent), wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Zum Vergleich: Insgesamt waren im vergangenen Jahr 15,8 Prozent der Bevölkerung in Deutschland von Armut bedroht.

Das Bundesamt gab die Zahlen anlässlich des Weltstudierendentags am Donnerstag (17.11.) bekannt und bezog sich dabei auf erste Ergebnisse der Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC). Eine Person gilt demnach als armutsgefährdet, wenn sie über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt. Im vergangenen Jahr habe dieser Schwellenwert für Alleinlebende in Deutschland bei 15.009 Euro netto im Jahr (1.251 Euro im Monat) gelegen.

Laut den Angaben mussten die Studenten bei den Kosten für Wohnraum besonders tief in die Tasche greifen: So lag der durchschnittliche Anteil der Wohnkosten am verfügbaren Haushaltseinkommen für Studierende bei 31,6 Prozent und damit deutlich über der Wohnkostenbelastung der Gesamtbevölkerung (23,3 Prozent).

Wie die Statistiker weiter mitteilten, zeigten sich die finanziellen Engpässe bei Studenten auch darin, dass 38,5 Prozent bereits im vergangenen Jahr - und damit vor der Energiekrise - in Haushalten lebten, die nicht in der Lage waren, unerwartete größere Ausgaben aus eigenen finanziellen Mitteln zu stemmen.

Die Bundesregierung hatte im September ein drittes Entlastungspaket als Ausgleich für die rasant steigenden Preise vorgestellt. Zu den Maßnahmen zählen auch Einmalzahlungen an Studenten. (dpa)