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Geständnisse nach Angriff auf ZDF-Team in Berlin

Ein ZDF-Team der "heute-show" dreht im Mai 2020 bei einer Querdenker-Demo in Berlin. Plötzlich stürmt eine Gruppe vermummter Menschen auf sie zu. Nun kommt es zum Prozess - und zu Geständnissen.

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Vier Angeklagte sitzen vor Beginn der Verhandlung in Begleitung ihrer Anwälte im Gerichtssaal.
Vier Angeklagte sitzen vor Beginn der Verhandlung in Begleitung ihrer Anwälte im Gerichtssaal. ©  dpa/Monika Skolimowska

Berlin. Im Prozess zu einem Angriff auf ein ZDF-Team im Mai 2020 am Rande einer Demonstration der Querdenkerbewegung in Berlin haben die Angeklagten die Attacke gestanden.

Die drei Männer im Alter von 28 bis 34 Jahren und die 31-jährige Frau ließen am Montag jeweils über ihre Verteidiger vor dem Amtsgericht Tiergarten erklären, es habe sich um eine Verwechselung gehandelt. Man sei davon ausgegangen, es handele sich um "Personen aus dem rechten Spektrum", hieß es. Unisono ließen sie in den knappen Erklärungen vortragen, sie würden einen Angriff auf Pressevertreter nicht gutheißen und wollten sich aufrichtig entschuldigen bei den Opfern.

Zuvor hatte Richterin Ulrike Hauser erklärt, es habe im Vorfeld des Prozesses ein Rechtsgespräch gegeben. Demnach hat das Gericht den Angeklagten jeweils Bewährungsstrafen von eineinhalb bis zwei Jahren in Aussicht gestellt, wenn sie ein Geständnis ablegen. Außerdem sollen die Beschuldigten in dem Fall jeweils 5.000 Euro zahlen. Das Geld soll den Opfern zugutekommen.

Angeklagte aus Berlin und Baden-Württemberg

Angeklagt sind zwei Männer aus Berlin und ein Geschwisterpaar aus Baden-Württemberg. Die Staatsanwaltschaft Berlin wirft ihnen gefährliche Körperverletzung vor. Gemeinsam mit rund zehn weiteren unbekannt gebliebenen Menschen sollen sie vermummt am 1. Mai 2020 auf das Fernsehteam eingetreten und eingeschlagen haben. Die geschah teils mit Metallstangen, "mit großer Wucht" und auch, als die Opfer am Boden lagen. Zwei der Opfer verloren laut Anklage zeitweilig das Bewusstsein. Die Angegriffenen wurden teils erheblich verletzt, einige Wunden mussten chirurgisch behandelt werden.

Die Opfer - Journalisten und Wachleute - waren damals im Auftrag für das ZDF-Satireformat "heute-show" unterwegs und berichteten über eine Demonstration der sogenannten Querdenkerbewegung. Zwei der Opfer treten im Prozess als Nebenkläger auf.

Das Gericht hatte zunächst Prozesstermine bis März geplant. Nun könnte es bereits am Montag zum Urteil kommen. (dpa)