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Junge Wildkatzen in Wäldern unterwegs: Warnung vor Verwechslung

Europäische Wildkatzen sehen Hauskatzen zum Verwechseln ähnlich. Immer wieder kommt es deswegen dazu, dass scheinbar verlassene Jungtiere mitgenommen werden. Der BUND warnt davor und gibt Tipps.

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Europäische Wildkatzen sehen Hauskatzen zum Verwechseln ähnlich.
Europäische Wildkatzen sehen Hauskatzen zum Verwechseln ähnlich. © dpa

Spaziergänger, die scheinbar verlassene Babykatzen im Wald entdecken, sollten in diesen Tagen besonders aufmerksam sein: Es könnte sich um Jungtiere der Europäischen Wildkatze halten, die auf keinen Fall mitgenommen werden sollten, wie der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in einer Mitteilung warnte. "Die Europäische Wildkatze ist ein gefährdetes Wildtier und steht unter Artenschutz. Die Mitnahme von Jungtieren aus der freien Natur und ihre Haltung in Privathaushalten ist daher verboten", sagte Friederike Scholz vom BUND.

Wildkatze und Hauskatze nur entfernt verwandt

Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) ist eine eigenständige Art, die mit der Hauskatze nur entfernt verwandt ist. Doch mit ihrem grau-gestreiften Fell sehen die Wildtiere manchen Hauskatzen sehr ähnlich. Immer wieder kommt es dem BUND zufolge daher zu Verwechselungen. Spaziergänger nähmen die niedlich aussehenden Kätzchen mit, obwohl in den meisten Fällen keine Not bestehe. "Oft ist ihre Mutter nur auf Mäusejagd."

Daheim oder im Tierheim könnten die Tiere schnell sterben. "Wildkatzen reagieren sehr empfindlich gegenüber handelsüblichem Katzenfutter, Medikamenten und diversen Katzenkrankheiten", erklärte Scholz. "Indem gesunde, grau-getigerte Kätzchen im Wald belassen werden, ersparen wir den Tieren unnötiges Leid und entlasten die Wildtier-Auffangstationen."

Wildkatze an buschigem Schwanz erkennbar

In einem Video erklärt der Umweltverband, wie man die Arten voneinander unterscheidet: Der Schwanz bei Wildkatzen ist demnach buschig und die Spitze stumpf. In der hinteren Hälfte seien deutlich drei bis vier schwarze Ringe zu erkennen. Hauskatzen hingegen hätten einen schlanken Schwanz, der spitz endet, schwarze Ringe könnten nicht scharf voneinander getrennt werden. Ein weiterer Unterschied: "Wildkatzen wirken viel kräftiger." Trotzdem könnten selbst Experten die Tiere nicht immer voneinander unterscheiden, heißt es im Video. Im Zweifel erkenne man die Tiere deshalb an ihrem Verhalten. "Wildkatzen sind extrem scheu. Sie meiden menschliche Nähe."

Für Menschen, die sich unsicher sind, ob eine Wildkatze tatsächlich Hilfe braucht oder doch versehentlich eine Jungkatze aus dem Wald mitgenommen wurde, hat der BUND ein Notfalltelefon eingerichtet. (dpa)