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Wildkatzen in Sachsen heimisch: Wo die Tiere wieder auftauchen

Lange Zeit galt die Europäische Wildkatze in Sachsen als ausgestorben. Doch in vier Regionen tauchten die Katzen wieder auf. Das macht Hoffnung auf eine weitere Zunahme des Bestandes.

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Wildkatzen sind in Sachsens Wäldern wieder heimisch und besiedeln ihre alten Lebensräume.
Wildkatzen sind in Sachsens Wäldern wieder heimisch und besiedeln ihre alten Lebensräume. © dpa

Werdau. Wildkatzen sind in Sachsens Wäldern wieder heimisch. Die Wildkatze habe im Freistaat als ausgestorben gegolten, nach und nach besiedele sie jetzt ihre alten Lebensräume wieder, sagte Marlen Schmid vom Rettungsnetz Wildkatze Sachsen im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am Mittwoch auf Anfrage.

Derzeit gebe es zwei nachgewiesene lokale Populationen im Leipziger Auwald und im Werdauer Wald. Nachweise würden zudem aus dem Vogtland und der Dübener Heide vorliegen. Allerdings seien sowohl der Leipziger Auwald als auch der Werdauer Wald von Barrieren umgeben - Siedlungen, Städten und Ackerlandschaften. Vorerst sei es den Wildkatzen somit nicht möglich, von dort aus in neue Gebiete vorzudringen.

Detailliert berichtete der BUND am Mittwoch von der Entwicklung im Werdauer Wald. Hier führen die Naturschützer seit 2020 in Kooperation mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst, der Kreisnaturschutzstation Gräfenmühle und vielen Freiwilligen ein Wildkatzen-Monitoring durch. Die Nachweise würden nicht zu knapp ausfallen, hieß es. Insgesamt konnten für das Jahr 2023 neun Individuen nachgewiesen werden.

"Besonders erfreulich ist der Nachweis von zwei Weibchen, denn diese haben besonders hohe Ansprüche an ihren Lebensraum, da sie für die Jungenaufzucht allein zuständig sind und dafür viele Verstecke benötigen", betonte Almut Gaisbauer, Leiterin des Rettungsnetzes Wildkatze.

Leicht mit Hauskatzen zu verwechseln

Experten zufolge bevorzugt die Wildkatze strukturreiche Laub- und Mischwälder. Totholz oder umgestürzte Wurzelteller dienen als Verstecke, angrenzende Wiesen und Lichtungen als Jagdrevier. Zugleich baten die Naturschützer um Vorsitz. Denn im April beginne die Wurfzeit der Wildkatzen. "Sind die kleinen Wildkätzchen anfangs noch Nesthocker, erkunden sie nach wenigen Wochen bereits ihre Umgebung. Dabei werden sie nicht immer von der Mutter bewacht, die sich meist ganz in der Nähe aufhält oder auf Jagd ist."

Spaziergänger könnten die kleinen Katzen mit Hauskatzen verwechseln und mit nach Hause nehmen. Dort aber ließen sie sich nicht zähmen. Sie sollten deshalb an Ort und Stelle gelassen und Funde beim BUND oder dem Förster gemeldet werden. (dpa)