Die seit Donnerstag vermisste Journalistin ist übereinstimmenden Medienberichten zufolge lebend gefunden worden. Nach Informationen der Mediengruppe Bayern wurde sie unter einer Innbrücke auf Braunauer Seite entdeckt. Sie soll stark unterkühlt gewesen sein und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Auch der "Standard" berichtet unter Berufung auf Polizeiangaben.
Einsatzkräfte aus Deutschland und Österreich hatten seit Donnerstag im Inn nahe dem Grenzort Braunau nach einer vermissten Frau gesucht, die laut Zeugen in das eiskalte Wasser des Flusses gegangen sein soll. Den Informationen zufolge soll es sich um Alexandra Föderl-Schmid handeln, stellvertretende Chefredakteurin der Süddeutschen Zeitung.
Die gebürtige Österreicherin steht im Verdacht, Texte für ihre journalistischen Beiträge sowie für ihre Doktorarbeit plagiiert zu haben. Die Süddeutsche Zeitung hatte eine externe Kommission mit der Prüfung der Vorwürfe beauftragt, Förderl-Schmidt hatte sich aus dem aktuellen Tagesgeschäft bis zur Klärung der Angelegenheit zurückgezogen.
Massive Hetzkampagne gegen die Vermisste
Nach Bekanntwerden der Vorwürfe hatte in Sozialen Netzwerken eine massive Hetzkampagne gegen die Journalistin begonnen. Daran haben sich auch diverse "alternative Medien" beteiligt.
Die Polizei hatte zuvor bestätigt, dass der Einsatz am Inn wegen Suizidgefahr ausgelöst wurde. Man habe am Ufer und im Fluss Gegenstände entdeckt, die Förderl-Schmidt zugeordnet werden können, darunter einen „Abschiedsbrief“. Gegen Donnerstagmittag war die Aktion vorerst abgebrochen worden, weil die Vermisste nicht gefunden werden konnte. (SZ)
Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der hohen Nachahmerquote berichten wir in der Regel nicht über das Thema Suizid, außer es erfährt durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie erreichen sie telefonisch unter 0800 1110111 und 0800 1110222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.
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