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Nach Sylt-Video: KIZ und Kraftklub kündigen Solidaritätskonzerte an

Nach dem Video mit rechten Gesängen von jungen Partygästen auf Sylt war die Empörung groß. Als Reaktion haben zwei Bands nun Konzerte in Berliner Clubs angekündigt.

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Sänger Felix Brummer (r) und der Gitarrist Steffen Israel der Band Kraftklub stehen beim einem Konzert auf der Bühne.
Sänger Felix Brummer (r) und der Gitarrist Steffen Israel der Band Kraftklub stehen beim einem Konzert auf der Bühne. © Britta Pedersen/dpa

Berlin. Nach dem Bekanntwerden rechter Gesänge von jungen Partygästen auf Sylt und weiteren rassistischen Vorfällen in Deutschland haben die zwei linken Bands Kraftklub und KIZ zwei Solidaritätskonzerte in Berlin angekündigt. "Da sich überall immer mehr rechte Strukturen ausbreiten, finden wir es sehr wichtig, alternative Rückzugsräume und antifaschistische Arbeit direkt zu unterstützen", hieß es unter einem Beitrag der Musiker von Kraftklub auf Instagram. Das erste Konzert von Kraftklub soll den Angaben nach am Mittwoch im SO36-Club in Kreuzberg stattfinden, das zweite Konzert von KIZ dann am 17. Juni. Das eingenommene Geld wollen die Bands linken und antifaschistischen Projekten zukommen lassen. Zuvor berichtete der "Tagesspiegel", Kraftklub hatte das Konzert bereits am Freitag auf Instagram angekündigt.

In dem Video, das am Donnerstag viral gegangen war und zu Pfingsten entstanden sein soll, ist zu sehen und zu hören, wie junge Menschen zur Melodie des mehr als 20 Jahre alten Party-Hits "L’amour toujours" von Gigi D'Agostino rassistische Parolen grölen. Scheinbar ungeniert und ausgelassen singen sie "Deutschland den Deutschen - Ausländer raus!". Von den Umstehenden scheint sich niemand daran zu stören. Der Missbrauch des Lieds "L'amour toujours" auf Sylt ist kein Einzelfall: In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Vorfälle, bei denen zu dem Lied Nazi-Parolen gerufen wurden - etwa in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern, zuletzt auch in Niedersachsen.