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Kaum mehr Zweifel an Ablauf von Gewalttat bei Neuschwanstein

Die Polizei ist sicher: Ein US-Tourist hat zwei andere Touristinnen am Schloss in eine Schlucht gestürzt, eine 21-Jährige kam dabei um. Es war wohl eine Zufallstat.

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Touristen stehen auf der Marienbrücke vor dem Schloss Neuschwanstein. In der Nähe wurden zwei Touristinnen in eine Schlucht gestoßen.
Touristen stehen auf der Marienbrücke vor dem Schloss Neuschwanstein. In der Nähe wurden zwei Touristinnen in eine Schlucht gestoßen. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Schwangau. Die Polizei hat kaum mehr Zweifel am Ablauf der Gewalttat in der Nähe des Schlosses Neuschwanstein. Zwei Tagestouristen haben als Zeugen bei der Polizei ausgesagt, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West am Mittwoch sagte. Die beiden haben sich demnach zur Tatzeit in der Nähe befunden.

Ein 30 Jahre alter Tourist aus den USA hatte nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei am Mittwoch der vorigen Woche eine 21-Jährige und deren ein Jahr ältere Freundin in Schwangau im Allgäu in eine Schlucht gestoßen, die jüngere Frau starb später im Krankenhaus. Gegen den in Untersuchungshaft sitzenden Mann wird wegen des Verdachts des Mordes, des versuchten Mordes und eines Sexualdelikts ermittelt.

Die 22-Jährige war am vergangenen Freitag aus dem Krankenhaus entlassen worden und hatte der Polizei die Tat geschildert. Aufgrund der Aussagen der beiden Zeugen gebe es keine begründeten Zweifel an den Schilderungen der Frau, sagte der Sprecher. Die Ermittler gingen derzeit von einer zufälligen Tat aus, und dass sich der Verdächtige und die beiden Frauen zuvor nicht begegnet seien. Der Verdächtige habe sich gegenüber dem Ermittlungsrichter zur Sache geäußert. Zum Inhalt machte der Sprecher keine Angaben.

Die Polizei hat zudem mehr als zwei Dutzend Hinweise zu der Tat über ein Online-Portal erhalten. Die Ermittlungen würden mindestens noch mehrere Wochen in Anspruch nehmen, sagte der Sprecher. So sollen etwa die Spuren vom Tatort und den Geschädigten ausgewertet werden.

Touristen stehen auf der Marienbrücke vor Schloss Neuschwanstein. Dort soll der Angriff stattgefunden haben.
Touristen stehen auf der Marienbrücke vor Schloss Neuschwanstein. Dort soll der Angriff stattgefunden haben. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Kempten berichtete, hatten sich die beiden Frauen und der 30 Jahre alte Mann kurz vor dem Angriff kennengelernt. Alle drei waren am Mittwochnachmittag als Touristen zu dem weltberühmten Schloss gekommen.

Die Tat soll sich unweit der Marienbrücke ereignet haben. Die historische Brücke ist ein beliebter Treffpunkt von Touristen, weil es von dort einen guten Blick auf das Schloss gibt.

Das Trio soll gemeinsam über einen Trampelpfad zu einem Aussichtspunkt gegangen sein. Der Mann soll die 21-Jährige unvermittelt angegriffen haben. Die 22-Jährige soll ihrer Bekannten zur Hilfe gekommen sein, woraufhin der Mann die zweite Frau einen steilen Abhang hinunterstürzte.

Der Mann war wohl zunächst geflohen, dann wurde er aber gefasst. Er befindet sich seitdem in Gewahrsam. Schloss Neuschwanstein in Schwangau zählt zu den berühmtesten und meist besuchten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. (dpa)