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Deutschlands größter Pflegedienst

Pflegende Angehörige sind oft überlastet. Je älter sie sind, desto schwerer fällt ihnen die Hilfe an ihren Lieben.

Von Catharina Karlshaus
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Von den 170000 Pflegebedürftigen in Sachsen werden etwa drei Viertel zu Hause versorgt.
Von den 170000 Pflegebedürftigen in Sachsen werden etwa drei Viertel zu Hause versorgt. © Symbolbild: dpa

Großenhain. Sie tun alles für ihre Angehörigen, ohne Rücksicht auf sich selbst: Von den 170000 Pflegebedürftigen in Sachsen werden etwa drei Viertel zu Hause versorgt. Entsprechend dem aktuellen Pflegereport Sachsen der Barmer, leiden dabei rund 60 Prozent der pflegenden Angehörigen unter Rückenbeschwerden und 45 Prozent unter psychischen Störungen. Bei Menschen, die niemanden pflegen, liege diese Zahl dagegen bei 50 beziehungsweise 30 Prozent. Die größte Gefahr aufgrund der Mehrbelastung sei tatsächlich, körperlich oder seelisch auszubrennen.

Laut einer Hochrechnung der Barmer sind im Freistaat Sachsen etwa 11 000 Menschen von der Pflege erschöpft und stehen kurz davor, ihren Dienst aufzugeben. Zwei Drittel von ihnen sind Frauen im Alter von 50 bis 70 Jahren. Die Barmer stützt sich bei den Angaben auf eine repräsentative Umfrage unter etwa 2000 pflegenden Angehörigen. 

Viele von ihnen bewältigen das zusätzliche und kräftezehrende Pensum neben dem eigentlichen Beruf. Aber rund ein Viertel verkürzt seine Arbeitszeit oder gibt sogar die berufliche Tätigkeit zugunsten der Pflege ganz auf. Die Angehörigen sind laut Barmer „Deutschlands größter Pflegedienst“. 

Oft kommen jedoch ihre eigenen Bedürfnisse zu kurz und sie werden krank“, beschreibt Fabian Magerl, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen, die Situation. Deshalb sollten Betroffene so früh wie möglich Hilfe annehmen.