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Die Konkurrenten von Dresden

Wer noch alles Kulturhauptstadt 2025 werden will

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Auch Chemnitz will für Deutschland Kulturhauptstadt 2025 werden.
Auch Chemnitz will für Deutschland Kulturhauptstadt 2025 werden. ©  dpa

Dreimal war schon eine deutsche die Kulturhauptstadt Europas: 1988 West-Berlin, 1999 Weimar 2010 Essen mit dem Ruhrgebiet: Für 2025 darf Deutschland – neben Slowenien – wieder eine Kulturhauptstadt benennen. Einige Städte haben sich bereits ins Spiel gebracht. Von den Bewerbern kommen vier aus Mitteldeutschland: Chemnitz, Dresden, Magdeburg und Zittau. Außerdem gehen auf jeden Fall Hannover, Kassel und Hildesheim ins Rennen. Weitere Städte wägen noch ab.

Mit jeweils sechs Jahren Vorlaufzeit läutet das Bewerberland ein nationales Auswahlverfahren ein. Das hat im September 2018 mit einer öffentlichen Ausschreibung begonnen. Eine unabhängige Europäische Expertenjury begutachtet die Bewerbungen im darauffolgenden Jahr in einem Vorauswahlverfahren. Die Jury setzt sich aus zehn internationalen Experten zusammen sowie aus zwei weiteren nationalen Experten, die für das Bewerbungsverfahren im jeweiligen Mitgliedstaat hinzugezogen werden.

Die Städte haben unterschiedlich ausgereifte Programme:

Magdeburg

Magdeburg, die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt, bereitet sich schon seit mehreren Jahren auf die Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas 2025 vor. Mit Tamás Szalay hat Magdeburg jemanden an die Spitze des Kulturhauptstadtbüros gestellt, der im ungarischen Pécs bereits erfolgreich die Bewerbung für das Jahr 2010 organisiert hatte.

Nürnberg

Die Stadt Nürnberg versucht seit Anfang des Jahres in Forum-Veranstaltungen, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Die Veranstaltungen sind immer voll. Geplant ist eine Bewerbung Nürnbergs zusammen mit der Region.

Dresden

Mit den Themen Kultur, Natur und Wissenschaft will Dresden punkten. Unter anderem gibt es das Projekt „10 x 2 025 Euro für 2025“ – damit sollen kreative und innovative Projekte mit jeweils 2 025 Euro gefördert werden. Die Ideen sollen sich um eines dieser Themenfelder drehen: Zukunftsvisionen für eine Stadt im Wandel, gesellschaftliches Miteinander oder lokale Identität.

Chemnitz

Als zweite sächsische Stadt bewirbt sich Chemnitz. Dafür will die Kommune für die Jahre 2017 bis 2020 insgesamt 1,2 Millionen Euro ausgeben. Die Stadt will sich mit ihrer Geschichte in ganz Europa präsentieren – angefangen beim „sächsischen Manchester“ über die sozialistische Vorzeigestadt bis zum Wandel nach der Wende zur selbst ernannten „Stadt der Moderne“.

Zittau

Für eine Bewerbung der Dreiländereck-Region in der Oberlausitz wird die Stadt Zittau vorangehen. Es sollen die „überrascht vielen Gemeinsamkeiten“ der deutsch-polnisch-tschechischen Nachbarschaft in den Vordergrund gestellt werden.

Hannover

Kulturhauptstadt werden zu wollen sei nichts anderes als ein Stadtentwicklungsprogramm, in dem Kultur der Motor ist, heißt es in Hannover.

Hildesheim

Die katholisch geprägte Stadt Hildesheim in der Nähe von Hannover will in ihrer Bewerbung die „eigenen, teils verborgenen Schätze“ heben. Dazu zählen nicht nur die mittelalterlichen Unesco-Welterbe-Kirchen St. Michaelis und Mariendom, sondern auch die von den Hochschulen beeinflusste freie Kulturszene.

Kassel

Die nordhessische Stadt Kassel stellt zwei Millionen Euro für die Bewerbung bis zum Jahr 2020 bereit. Ziel sei ein „kulturgetriebener Stadtentwicklungsprozess mit europäischer Dimension“. Bekäme Kassel den Titel, rechnet die Stadtverwaltung mit Investitionen von 65 bis 75 Millionen Euro über mehrere Jahre, an denen sich auch Bund und Land beteiligen müssten.

Koblenz/Gera

Die Stadt Koblenz am Zusammenfluss von Rhein und Mosel denkt über eine Bewerbung nach. Auch in Gera gibt es ähnliche Überlegungen. Bewerbungsunterlagen müssen bis September 2019 eingereicht werden. (SZ/bkl)